Skilager unter erschwerten Bedingungen

  15.02.2022 Fricktal

Durchführen, absagen und sowohl als auch

2021 untersagte der Kanton die Durchführung von Schneesportlagern. In diesem Jahr sind Lager erlaubt – aber es wurde vom Kanton (BKS) davon abgeraten. Lagerleitungen in der Region tun ihr Bestes, den Kindern trotzdem Tage im Schnee zu ermöglichen. Manchen ist das Risiko aber zu hoch.

Simone Rufli

Das Team des Skilager Gansingen ist seit Sonntag in Elm. Mit dabei 65 Schulkinder von der 3. bis 9. Klasse – vorwiegend aus Gansingen, Mettauertal, Laufenburg-Sulz, Kaisten und Sisseln. Zwei Jahre nach der letzten Durchführung sei es an der Zeit, dass die Kinder wieder in den Schnee kämen, meinte Hauptleiter Damien Müller vor der Abreise gegenüber der NFZ. Mit der Durchführung des Lagers wage sein Team – trotz strikten Auflagen, Schutzkonzept und viel zusätzlichem Aufwand – «einen Schritt in die Normalität». 80 Kinder plus Betreuer könnte das Haus fassen, mit 65 Kindern sei Abstand halten möglich.

Noch nie sei der Austausch mit den Eltern im Vorfeld so intensiv gewesen wie in diesem Jahr. «Es war schon vor der Abreise viel Support nötig, um alle Massnahmen und Verhaltensregeln zu erläutern.» Dazu mussten sich vor der Abreise alle Kinder einem Corona-Test unterziehen. Eine zusätzliche Belastung für das Budget der Eltern. Und auch jetzt, wo die Kinder in Elm sind, gelten andere Regeln als in allen Lagern zuvor. Gemäss BAG gilt im Innern des Lagerhauses Maskenpflicht. «Dazu kommt die Empfehlung, die Kinder sollten sich die Woche über immer in der gleichen Bubble aufhalten. In letzter Konsequenz heisst das, dass nur Kinder, die im gleichen Raum schlafen, auch gleichzeitig essen und miteinander spielen sollten.» Ob das umsetzbar sei, werde sich zeigen. Er verstehe es, dass vielerorts ganz auf die Durchführung von Lagern verzichtet werde. «Auch wir mussten uns viele Fragen stellen: Was machen wir, wenn ein Kind im Verlauf der Woche Symptome hat? Wo können wir das Kind testen lassen? Wie könnten wir eine Quarantäne einhalten? Ab wann müssen wir die Eltern einbeziehen?»

Ebenfalls bereits im Schnee, und zwar auf dem Kühboden/Fiescheralp ist seit Sonntag das gemeinsame Schneelager der Gemeinden Herznach und Umgebung, während Gipf-Oberfrick mit Rücksicht auf die nach wie vor angespannte Situation in den Spitälern früh den Verzicht bekanntgab.

Die gleichen Fragen wie das Team in Gansingen haben sich auch die Lagerleitungen in Frick gestellt. Zusammen mit der Ferienlagerkommission haben sie aufgrund der Rahmenbedingungen entschieden, das Oberstufenlager in Arosa durchzuführen und das betreuungsintensivere Lager der Unterstufe auf der Fiescheralp abzusagen. Kommissionspräsident Nik Bamert meinte zur NFZ: «Negative Entscheidungen zu treffen ist nie einfach, schon gar nicht, wenn man so viel Energie und Herzblut in die Vorbereitung gesteckt hat. Darum freuen wir uns, dass 76 Schülerinnen und Schüler im Oberstufenalter aus Frick und den umliegenden Gemeinden vom 20. bis 26. Februar nach Arosa in den Schnee reisen können.» Es gelten strikte Schutzvorkehrungen gemäss Angaben der zuständigen Behörden. So brauchen alle Teilnehmenden ein gültiges negatives Covid-Testergebnis. Ausgenommen sind jene, die ein gültiges Genesenen-Zertifikat nicht älter als drei Monate vorweisen. Zudem gilt für alle über 16 2G+.

«Unsere Lagerleitungen haben noch nie so viel Aufwand betrieben, um ein Lager zu organisieren. Trotz grosser Unsicherheit, insbesondere durch das dringende Abraten von BKS und BASPO, hielten wir weitgehend an unseren Plänen fest», so Bamert. «Es wird auf alle Fälle ein besonderes Lager, eins mit gewissen Einschränkungen, aber auch mit vielen neuen spannenden Erfahrungen, von denen man vermutlich im Alter noch berichten wird.»

 


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