Männer und Frauen ticken anders

Ein Vortrag des Gesundheitsforums Rheinfelden zeigte den grossen Handlungsbedarf im Bereich einer gendersensiblen Medizin auf.

Das Gesundheitsforum Rheinfelden konnte am vergangen Donnerstag Frau Prof. Dr. Cathérine Gebhard zum Thema Gendermedizin begrüssen. Männer und Frauen ticken anders – nicht nur, wenn es darum geht, mit Gefühlen umzugehen oder Konflikte zu lösen. Nein, auch deren Körper tickt unterschiedlich.

Lebensphasen, Lebensumstände, Reize, Medikamente wirken unterschiedlich auf die Geschlechter; sie entwickeln ebenso teilweise unterschiedliche Symptome für die gleiche Krankheit. In ihrem spannenden Referat zeigte Gebhard diese belegten Unterschiede eindrücklich auf und leider auch, welche Auswirkungen diese (bei der Ärzteschaft oft noch zu wenig beachteten) Unterschiede auch auf die Heilungschancen zum Beispiel nach einer Herzkrankheit haben können. «Frauen erhalten oft zu hoch dosierte Medikationen; ein besserer Genesungsverlauf kann oft mit 40 bis 60 Prozent der verordneten Medikamentendosis belegt werden», hielt sie fest. «Fordern Sie deshalb bei ihrem Arzt, ihrer Ärztin eine auf Sie zugeschnittene Behandlung. Stehen sie hartnäckig dafür ein.»

In der anschliessenden Fragerunde ging es dann auch unter anderem um mögliche präventive, gendergerechte Gesundheits-Fördermassnahmen. «Vermeiden Sie zu viel emotionalen Stress; dieser ist speziell für Frauen sehr schädlich. Und wenn sie ihn nicht vermeiden können, so suchen Sie sich bewusst entsprechenden entspannenden Ausgleich.» Bereits seit einiger Zeit befasst sich der Stiftungsrat des Gesundheitsforums mit diesem wichtigen Thema und ist bestrebt, auch sein Gesundheits-Angebot darauf auszurichten und für dieses wichtige Thema zu sensibilisieren. Niederschwellige Entspannungs- und Erholungs- und Regenerationsangebote werden auch 2022 im Fokus stehen. (mgt)

Der gesamte Vortragsabend wurde aufgezeichnet und ist kostenlos unter www.gesundheitsforum-rheinfelden.ch abrufbar.