Der NVR auf den Spuren des Bibers
10.02.2022 Rheinfelden, NaturExkursion des Natur- und Vogelschutz Rheinfelden
Auch am Rhein bei Rheinfelden sind Biber am Wirken, wie sich bei einer früheren Exkursion von Natur- und Vogelschutz Rheinfelden (NVR) schön gezeigt hatte. Diesmal aber zog es den NVR zu den Talweihern von Anwil, wo sich seit 2014 eine Biberfamilie erfolgreich vermehrt hat und nun aktiv die dortige Weiherlandschaft zu grösserer Biodiversität aufwertet.
Nachdem die Biber im neunzehnten Jahrhundert in der Schweiz vollkommen ausgerottet worden waren, sind in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts wieder einige Dutzend ausgesetzt worden, die sich langsam, aber stetig vermehrt haben. Die Population wird nun schweizweit auf zirka 4000 Tiere geschätzt. Am Rhein wurden 2004 die ersten gesichtet, die nun entlang von Birs und Ergolz talaufwärts wandern, sofern sie geeignete Stellen finden, wo ihre Lebensgrundlagen gegeben sind: Fliessendes, von Wald gesäumtes Wasser genügender Tiefe, so dass sie in den Uferzonen ihre Biberburgen bauen können mit dem Eingang unter Wasser. Ist dieses zu wenig tief, bauen sie Dämme, um das Gewässer zu stauen. Mit dem Fällen von Bäumen gelangen sie zusätzlich an geeignetes Futter, nämlich Knospen und junge Triebe, die vor allem im Winter, wenn anderes Grünzeug fehlt, den Hauptteil ihrer veganen Nahrung bilden. Dies und viel mehr erfuhr die grosse Gruppe von Exkursionsteilnehmern des NVR (etliche weitere Interessenten mussten leider vertröstet werden) von Astrid Schönenberger, der Leiterin der Biberfachstelle Baselland, welche didaktisch geschickt Gross und Klein mit ihren Ausführungen und verschiedenen Hinweisen auf interessante Stellen zu begeistern vermochte. An vielen Orten waren die Spuren der Biber sehr deutlich zu sehen. Fast wie gespitzte Bleistifte ragten Reste von Sträuchern und Baumstämmen aus dem Boden. Vorwiegend Weiden und Pappeln werden abgenagt von den scharfen unteren Schneidezähnen dieser Pelztiere mit dem fischähnlichen Schwanz und weiteren besonderen Eigenschaften für ein Leben im Wasser.
Die Biber waren hier schon so aktiv, dass beinahe das ganze sehr enge Tal und damit die Talstrasse unter Wasser gesetzt worden wären. Konflikte dieser Art sind mit dem sehr anpassungsfähigen Biber unvermeidlich. Diese weitgehend zu entschärfen. gelingt aber meist dank engem Kontakt zwischen Naturschützern und kantonaler Verwaltung. Nach der klirrenden Kälte im schattigen Tal wärmten sich die Teilnehmer gerne an der sonnigen Bushaltestelle auf, bevor sie fast ausschliesslich per ÖV den Heimweg antraten. (mgt)