Unterstützung für eine verbesserte Lebenssituation

  15.01.2022 Frick

Der Kirchlich Regionale Sozialdienst Oberes Fricktal berät und begleitet

Menschen, die sich in einer Notlage befinden oder mit sozialen Problemen zu kämpfen haben, finden beim Kirchlich Regionalen Sozialdienst (KRSD) Oberes Fricktal eine niederschwellige, kompetente Anlaufstelle. Der KRSD verfügt über ein grosses Netzwerk und setzt sich zusammen mit den Hilfesuchenden für die Lösung der unterschiedlichsten Probleme ein.

Susanne Hörth

Ein Sozialhilfeempfänger weiss vor lauter Amtsstellen nicht mehr weiter. Eine junge Erwachsene auf Stellensuche traut sich nicht, ein Bewerbungsdossier zu erstellen. Die Eltern, die gerade ihr drittes Kind bekommen haben, sind unsicher, ob das Kleine auch schon für die Prämienverbilligung angemeldet werden muss. Ein Ehepaar mit Migrationshintergrund braucht Unterstützung beim Ausfüllen von Gesuchen. Soll sich die Familie, die sich knapp am oder sogar unter dem Existenzminimum bewegt, bei der Sozialhilfe anmelden oder gibt es andere Möglichkeiten, um die ständigen Geldsorgen etwas besser in den Griff zu bekommen? Helfen, beraten und vermitteln kann bei solchen und ganz vielen weiteren Problemen der Kirchlich Regionale Sozialdienst (KRSD) Oberes Fricktal. Die Art dieser Hilfe ist vielfältig.

An erster Stelle steht immer die Kontaktaufnahme der Hilfesuchenden. «Wir wollen den Leuten auf sehr niederschwellige Art begegnen», macht Steffi Kuhn deutlich, wie oft die Betroffenen zuerst einen inneren Kampf führen. In einer schwierigen Situation Hilfe suchen und Hilfe annehmen, bedeutet ja auch immer, den eigenen Stolz auf die Seite zu schieben.

Steffi Kuhn ist diplomierte Sozialarbeiterin und Diakonin. Seit Dezember des vergangenen Jahres leitet sie den KRSD Oberes Fricktal in Frick. Isabella Hossli, die seit Start des KRSD im Jahre 2009 bis 2018 diese Aufgabe innehatte, ist weiterhin an Bord, nimmt sich aber vorwiegend den verschiedenen KRSD-Projekten an. Zu diesen gehören etwa «Mit Deutsch unterwegs», tageweise Abgabe von TNW-Abos, Meeting Point (Treffpunkt für Frauen, um Deutsch miteinander zu lernen) oder auch Tischlein deck Dich in Frick (Lebensmittelabgabe).

Es braucht Freiwillige
«Wir haben viele Kurz- aber ebenso viele Langzeitberatungen», geht Steffi Kuhn auf die Aufgaben des KRSD ein. Eine Arbeit, bei welcher immer der Mensch im Mittelpunkt steht und bei der grosses Gewicht auf die Hilfe zur Selbsthilfe gelegt wird.

«Wir sind ein unabhängiges Angebot. Die katholischen und reformierten Kirchgemeinden des oberen Fricktals sind die Trägerschaft», erklärt Steffi Kuhn. Keine Rolle spielt die Konfession der Hilfesuchenden.

Nach einer ersten Standortbestimmung werden gemeinsam mit den Leuten die weiteren Schritte besprochen. Dabei kommt dem KRSD sein grosses Netzwerk mit den Fachstellen in der Region zugute. Menschen in Not zu beraten, sie in schwierigen Lebenslagen zu begleiten, vermitteln und Kontakte knüpfen wie auch bessere Zukunftsaussichten mit den vorhandenen Projekten zu ermöglichen, ist das oberste Ziel des KRSD. Dabei braucht es auch die Mitarbeit von Freiwilligen. Etwa bei der viel beanspruchten, administrativen Unterstützung. «Wir sind froh und dankbar, wenn sich ehrenamtliche Mitarbeitende dafür bei uns melden», betont Steffi Kuhn.

Das fehlende Geld
Sehr viele der Hilfesuchenden kommen mit finanziellen Problemen zum KRSD. Wenn auch in grossen Notsituationen direkt mit einem Geldbetrag geholfen wird, ist das nicht die Norm. Vielmehr geht es darum, gemeinsam Wege zu finden, wie aus der finanziellen Not herausgefunden wird.

Steffi Kuhn erzählt als einfaches, nichtsdestotrotz sehr wichtiges Beispiel von in Armut lebenden Familien, deren Einkommen nicht wirklich reicht, um dem Sohn etwa die Mitgliedschaft beim Fussballklub und der Tochter den gewünschten Instrumentalunterricht zu bezahlen. Hier reiche es oft schon, mit den jeweiligen Clubs oder Musikschulen Kontakt aufzunehmen.

Dass sich der Mut, die Hilfe des KRSD in Anspruch zu nehmen, manchmal sehr schnell auszahlt, macht die Leiterin mit dem Beispiel einer jungen Frau deutlich. Mit dieser hat sie ein Bewerbungsschreiben aufgesetzt und es umgehend der Mitarbeiter suchenden Firma online zukommen lassen. Noch während sich die Stellenbewerberin im KRSD-Büro aufhielt, meldete sich die Personalabteilung der angeschriebenen Firma telefonisch. Einige Tage und ein Vorstellungsgespräch später informierte die junge Frau Steffi Kuhn stolz über ihren neuen Job. «Das sind doch schöne Erfolgsgeschichten», lächelt Steffi Kuhn.

KRSD Oberes Fricktal, Rampart 5, Frick www.caritas-aargau.ch


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