Starke Zunahme bei den Einbrüchen

  11.01.2022 Aargau

Polizeilicher Rückblick auf 2021

In einer digitalen Medienkonferenz blickten der Polizeidirektor Dieter Egli und die oberste Führung der Kantonspolizei Aargau auf das vergangene Jahr zurück. Einbrüche und Pandemie fordern das Polizeikorps.

Kommandant Oberst Michael Leupold zeigte die unerfreuliche Entwicklung bei den Einbrüchen auf. Eine starke Zunahme breche den positiven Trend der Vorjahre. Die Gründe für die Zunahme seien nicht eindeutig, aber: «Die Information ist die wichtigste Waffe der Polizei» hielt Leupold fest. Ein schneller Datenaustausch sei auch für eine wirksame Bekämpfung der Einbruchskriminalität elementar. Die Kantonspolizei Aargau habe mit der Einführung zweier Datenbanken zum Informationsaustausch (Picsel/Picar) bereits wichtige Massnahmen ergriffen und werde auch in Zukunft alles daransetzen, die Möglichkeiten der nationalen und internationalen Polizeikoordination auszuschöpfen.

Wegen Pandemie gefordert
Die Pandemie habe die Kantonspolizei Aargau auch im Jahr 2021 gefordert, erläuterte Hauptmann Heinz Meier. «Wir leisteten ressourcenintensive und schwierige Einsätze im Zusammenhang mit der Pandemie.» Nebst inner- und ausserkantonalen Demonstrationen hätten die Kontrollen im Zusammenhang mit der Covid- 19-Gesetzgebung Ressourcen gebunden. Mehrheitlich hätten sich die Betriebe vorbildlich verhalten und die Massnahmen sehr gut umgesetzt. Bereits zum zweiten Mal in Folge liege die Zahl der Verkehrstoten im einstelligen Bereich, liess Major Ruedi Scherer verlauten. Auch die Zahl der Schwerverletzten habe abgenommen. «Die Unfallzahlen 2021 sind nicht 1:1 mit den langjährigen Unfallzahlen vergleichbar, weil sich das Mobilitätsverhalten der Bevölkerung als Ganzes wegen der Pandemie deutlich verändert hat», konkretisierte Major Ruedi Scherer. Einen genaueren Blick warf er auf die Helmtragequote der Velofahrenden, da bei diesen die Verletzungsgefahr überproportional hoch sei. Drei einfach umsetzbare Verhaltensmassnahmen würden noch einmal deutliche Verbesserungen bei der Zahl der Verletzten möglich machen: Konsequentes freiwilliges Helmtragen, intaktes Fahrradlicht vorne und hinten sowie reflektierende Kleidung und keine Drogen oder Alkohol als Lenker eines Fahrrades.

Hohe Deliktssummen
Auch Hauptmann Markus Gisin kam in seinen Ausführungen auf pandemiebedingte Entwicklungen zu sprechen. «Anzeigen wegen Covid-19-Kreditbetrügen haben gegenüber dem Vorjahr weiter zugenommen. Die registrierte Deliktssumme der letzten beiden Jahre liegt bei deutlich über 15 Millionen Franken». Aber auch die Lage im Bereich der Cyberkriminalität habe sich nicht verbessert. Dabei dürfte auch das boomende Onlinegeschäft eine Rolle spielen, schlussfolgerte Hauptmann Markus Gisin. Zudem hätten sich klassische Delikte wie Erpressung, Betrug, illegale Pornografie und Geldwäscherei fast vollständig im digitalen Raum abgespielt. Ausserdem stark beschäftigt habe die Polizei im Kanton Aargau das Phänomen des «Falschen Polizisten», führte Hauptmann Markus Gisin weiter aus. Obwohl es von den rund 1200 angezeigten Meldungen lediglich in einer Handvoll Fällen zu einer vollendeten Straftat kam, sei ein Schaden von über 1.2 Millionen Franken entstanden.

«Polizei hat eine zentrale Rolle»
Der Polizeidirektor Dieter Egli dankte der Kantonspolizei Aargau für ihren Einsatz – auch vor dem Hintergrund der aktuellen Pandemielage. «Die Polizei hat in dieser Zeit eine zentrale Rolle. Sie gewährleistet Stabilität und Sicherheit und sorgt dafür, dass der Rechtsstaat durchgesetzt wird.» Es sei erfreulich, dass der Grosse Rat dem gemessen an der Einwohnerzahl schweizweit kleinsten Korps im letzten Jahr erneut Stellen gesprochen habe. Das Vertrauen der Bevölkerung in die Polizei sei weiterhin gross, dies zeige auch die aktuelle Sicherheitsstudie der ETH und der Armee, hielt Regierungsrat Dieter Egli fest. (nfz)


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