Es gibt wieder mehr Ja-Sager

  15.01.2022 Rheinfelden

Die Zahl der Trauungen ist gestiegen

232 Paare haben sich im vergangenen Jahr im Regionalen Zivilstandsamt Rheinfelden das Ja-Wort gegeben. Das sind 15 mehr als ein Jahr zuvor. Auch im laufenden Jahr sind schon viele Termine reserviert. Geheiratet werden kann ohne Zertifikat.

Valentin Zumsteg

Schnapszahlen sind beliebt, vor allem wenn es um das Heiraten geht. Am 22.2.22 wollen sich acht Paare in Rheinfelden das Ja-Wort geben, damit ist das Regionale Zivilstandsamt komplett ausgebucht. Im vergangenen Jahr wurde ebenfalls fleissig geheiratet, auch wenn Corona noch immer keinen Normalbetrieb zuliess: «Immerhin durften wir seit den Lockerungen vom 19. April 2021 wieder Gesellschaften mit 25 Personen an den Trauungen begrüssen. Zuvor galt für rund fünf Monate für die Brautpaare die Beschränkung auf zwei Trauzeugen und, wo erforderlich, noch einen Dolmetscher», erklärt Adrian Keller, Leiter des Zivilstandsamts, das für den ganzen Bezirk zuständig ist. «Jetzt hoffen wir, dass wir wenigstens die 25-Personen-Regel auch bis ans Ende der Corona-Pandemie behalten dürfen.»

Auch Ungeimpfte können sich vermählen
2021 gaben sich 232 Paare in Rheinfelden das Ja-Wort und zwei gleichgeschlechtliche Paare liessen ihre Partnerschaft registrieren. 2020 waren es noch vier gleichgeschlechtliche Paare und dafür nur 217 Ziviltrauungen. «Es scheint, wir werden bald wieder an die Spitzenjahre von 2014 bis 2018 anschliessen, in denen wir jährlich zwischen 240 bis 265 (Rekord von 2015) Trauungen verzeichneten», vermutet Keller. Für die Hochzeiten sei es wichtig gewesen, dass es dem Brautpaar wieder erlaubt war, wenigstens die Familie und vielleicht sogar ein paar enge Freunde einladen zu können. «Wir stellten dadurch auch eine grosse Akzeptanz für die weiteren Schutzmassnahmen, wie die Maskenpflicht für die Gesellschaft oder den zwangsläufigen Verzicht von Apéros im Rathaus-Innenhof, fest.»

Für Ziviltrauungen gilt keine Zertifikatspflicht, sie dauern coronabedingt maximal etwa eine Viertelstunde. «In dieser kurzen Zeit wäre eine Zertifikatskontrolle der ganzen Gesellschaft gar nicht möglich. Ausserdem müssen auch ungeimpfte Personen die Möglichkeit haben, sich zu vermählen», erklärt Keller.

Auswirkungen von «Ehe für alle»
Abgesehen vom 22.2.22 sind auch sonst schon viele Termine für das laufende Jahr reserviert. Die Samstags-Trauungen sind bereits ausgebucht. Ab Juli können nach dem Ja zur «Ehe für alle» gleichgeschlechtliche Paare ebenfalls heiraten. «In unserem Zivilstandskreis hält sich die Nachfrage zurzeit noch im Rahmen. Wir stellen uns aber darauf ein, dass die Ehe für alle sich schon noch deutlich in der Statistik niederschlagen wird. So lässt es zumindest vermuten, wenn wir mit anderen Aargauer Zivilstandsämtern diskutieren.»

Seit Beginn des Jahres ist es zudem möglich, die Geschlechtsänderung beim Zivilstandsamt zu erklären. Menschen, die der festen inneren Überzeugung sind, müssen für die Geschlechtsänderung in den Registern nicht mehr zwingend den Gang über das Gericht machen. Keller: «Damit wird ein vielgehegter Wunsch zur Vereinfachung des Geschlechtsänderungsverfahrens erfüllt.»


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote