Ehrung für jahrzehntelange Arbeit im Dienste der Natur

Seit 1998 vergibt der Verband Oberfricktalischer Natur- und Vogelschutzvereine (VONV) jährlich an Einzelpersonen oder an Gruppierungen aus seinem Einzugsgebiet den Naturschutzpreis.

Dieter Deiss

Preisträger 2021 ist der Gansinger Architekt Jürg Erdin. Im Rahmen einer kleinen Feier in der Bürer Waldhütte fand die Preisübergabe statt. Vor den anwesenden Vereinsdelegationen aus dem Verbandsgebiet würdigte VONV-Präsident Meinrad Bärtschi die Verdienste des Geehrten: «Als Architekt befasst sich Jürg Erdin beruflich mit den Bedürfnissen der Menschen, in seiner Freizeit widmet er sich ähnlichen Fragen in der Natur.» Der Preisträger habe jahrzehntelang aktiv im Naturschutzverein Gansingen gearbeitet. Während 30 Jahren habe er dem Vorstand angehört, davon 22 Jahre als Präsident. Noch heute sei er regelmässig mit Motorsense, Schaufel, Gabel und Rechen im Einsatz.

Schier endlos ist die Liste von Arbeiten, die unter der Ägide von Erdin entstanden sind und von Meinrad Bärtschi auf Holzlatten vorgestellt wurden: Schwalbenhotel, Trockenwiesen, Trockenhecken, Weiher, Planung und Bauleitung bei zahlreichen Projekten, dies alles nebst seiner Mitarbeit in der Vereinsleitung. Erdin habe aber auch einen guten Draht zu den Jungen, was namentlich für die Nachwuchsförderung im Verein wichtig sei. Als jüngstes Werk nannte Bertschi die Stollenöffnung im Gebiet Chlaffe, wo ein wichtiger Zugang geschaffen wird für Fledermäuse und Amphibien.

Eine Brücke für die Natur
Aus den Holzlatten konstruierte Bärtschi danach eine kleine Brücke unter der die Natur Schutz finden könne. Diese stehe sinnbildlich für den Brückenbauer Jürg Erdin. Er habe während seiner langjährigen Vereinstätigkeit nicht nur unentgeltlich gearbeitet, sondern auch zahlreiche angefallene Kosten stillschweigend selbst getragen, schloss Bärtschi seine Laudatio.

Dann überreichte Meinrad Bärtschi Jürg Erdin den VONV-Wanderpreis in Form eines aufgeschnittenen Ammoniten. Als damaliges Vorstandsmitglied des VONV habe Jürg Erdin vor 23 Jahren diesen Preis kreiert und herstellen lassen. «Du hattest dir damals wohl kaum vorgestellt, dass der Wanderpreis dereinst als wohlverdiente Würdigung zu dir zurückkehrt», sagte der Präsident zum Geehrten. Dieser meinte bei der Verdankung des Preises, dass die Arbeit in der Natur auch ein Teamsport sei. Während man bei uns im Verein noch die Schaufel zur Hand nehme, sei heute leider an vielen Stellen der Naturschutz zunehmend in den Händen der Bürokratie gefangen.

Dass zum Naturschutz auch die Gemütlichkeit und der gegenseitige Gedankenaustausch gehörten, zeigte das anschliessende gemütliche Beisammensein bei einem Glas «Chuze-Wy», einem Eigengewächs des Naturschutzvereins Gansingen.