Wie die Dinos nach Laufenburg kamen

  28.11.2021 Kunst, Laufenburg

In der Eingangshalle des Gemeindeverbands im Hinteren Wasen in Laufenburg tauchen die Besucherinnen und Besucher neuerdings in eine Ur-Welt voller Farben ein. Das Bild aus vielen Einzelteilen ist ein Werk von rund zwanzig Menschen mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen – eine Leihgabe der Stiftung MBF.

Simone Rufli

Stephanie Bürki sitzt am Empfang und ist gerade dabei, einer Besucherin zu erklären, wie eine Gruppe unterschiedlicher Dinos und eine Reihe riesiger Urwald-Pflanzen in die Eingangshalle des Gemeindeverbands des Bezirks Laufenburg gekommen sind. «Obwohl die Kunstwerke weit oben hängen, richten sich die Blicke der Eintretenden sofort in die Höhe», erzählt Bürki, mittlerweile im Gespräch mit der NFZ. Wann genau die Idee aufkam, die bislang weissen Wände mit Bildern zu schmücken, kann Bürki nicht mehr genau sagen. «Es muss im Jahr 2019 oder im 2020 gewesen sein. Auf jeden Fall haben wir Bilderleisten bestellt.» Doch dann habe die Idee wieder vor sich hingedöst. «Bis unser Geschäftsführer Adrian Brogle mit der Idee kam, die MBF für die Gestaltung anzufragen. Eine Idee, die bei der MBF sofort auf Anklang stiess», wie Bürki erzählt.

Spezielle Anfrage
Von der NFZ auf die Anfrage aus Laufenburg angesprochen, spricht Regina Matt, Betreuerin im Bereich Malen innerhalb des Kreativateliers der MBF, von einer speziellen Anfrage. Vom Zeitpunkt her und von der Grösse. «Die Anfrage erreichte uns im Februar während des Lockdowns.» Um sich Klarheit darüber zu verschaffen, was denn in die Eingangshalle passen könnte, ging eine Vertretung der MBF nach Laufenburg. «Da wurde uns klar, dass es angesichts der Höhe etwas Grösseres sein musste», erzählt Matt im Gespräch mit der NFZ. «Da wir zur gleichen Zeit aber auch in Aarau einen Raum bestückten durften, waren die grösseren Sachen schon weg.» Es musste also etwas ganz Neues geschaffen werden. «Erschwerend kam hinzu, dass das Maleratelier wegen Corona bereits geschlossen war und es eine Durchmischung der verschiedenen Gruppen zu vermeiden galt. Aus der Not ist dann die Idee entstanden, in den Gruppen dezentral ein Werk aus Einzelteilen zu gestalten», so Matt. Eine Idee, die gut ankam, auch, weil sie die unterschiedlichen Fähigkeiten der Kunstschaffenden in der MBF zur Geltung brachte. Nicht nur talentierte Zeichnerinnen waren gefragt, sondern auch Leute, die gut darin sind, Farben aufs Papier aufzutragen oder Verzierungen auf den Papierbogen anzubringen. Entstanden ist ein Gemeinschaftswerk von rund zwanzig Leuten. «Und nicht wenige von ihnen taten sich am Ende schwer mit der Tatsache, dass wir das entstandene Werk nun für ein halbes Jahr weggeben müssen, bevor es in die MBF zurückkehrt», weiss Regina Matt. «Denn um zu sehen, wie sich alles zu einem Gesamtbild zusammenfügt, haben wir vor dem Transport nach Laufenburg alle Elemente kurz bei uns in der MBF aufgehängt.»

Bis im Juni müssen sich die Künstlerinnen und Künstler also gedulden. Dann werden die Dinosaurier und die Pflanzen, die sie umgeben, in die MBF zurückkehren. Bis dahin, so Regina Matt, werde sich auch ein definitiver Platz gefunden haben. In der MBF soll es auch in Zukunft gross weitergehen. «Wir haben Freude gefunden am Anfertigen von grossen Sachen.» Wegen Corona sei man übereingekommen, auf eine Vernissage zu verzichten, erklärten Bürki und Matt. «Wir haben vor, stattdessen mit kleineren Gruppen nach Laufenburg zu fahren, damit unsere Leute ihr Kunstwerk in Laufenburg auch sehen können», so Matt.


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