Steuerfuss auf 88 Prozent reduziert
30.11.2021 Gemeindeversammlung, SteinStein: Zustimmungsfreudige Gemeindeversammlung
Ganz im Sinne des Gemeinderates verlief die Gemeindeversammlung in Stein: Ohne Gegenstimme genehmigte der Souverän die Fusion der Feuerwehr mit der Feuerwehrorganisation Sisslerfeld und bejahte den dritttiefsten Steuerfuss im Fricktal, der nun 88 Prozent beträgt.
Paul Roppel
Die 3345 Einwohner zählende Zentrumsgemeinde im «mittleren» Fricktal wartet mit einer weiteren guten Nachricht auf: In der fünf Viertelstunden dauernden Gemeindeversammlung vom Freitagabend, wo 81 (knapp 5 Prozent) der 1652 Stimmberechtigten teilnahmen, fand der von 92 auf 88 Prozent beantragte Steuerfuss diskussionslos und mit 78 zu 0 Stimmen Anklang. Das damit verbundene Budget 2022 rechnet bei einem Aufwand von 13.9 Millionen Franken und mit einem Ertragsüberschuss von 344 000 Franken. An Steuern sollen 11.9 Millionen eingenommen werden. 908 000 Franken fliessen in den kantonalen Finanzausgleich. Der Finanzplan sieht in den nächsten drei Jahren Investitionen von rund 13 Millionen Franken vor, vorwiegend im Bereich Schule.
Ohne Gegenstimme
«Vielmals als eine mit Emotionen verknüpfte Angelegenheit sind Fusionen von Feuerwehren», leitete Gemeindeammann Beat Käser vorsichtig ein weiteres gewichtiges Traktandum ein. Er stellte den Antrag für die Fusion der 66 Mitglieder zählenden Feuerwehr Stein mit der 97 Personen umfassenden Feuerwehr Sisslerfeld (Gemeinden Eiken, Sisseln und Münchwilen) vor. Das neue Gebilde soll eine Grösse von 104 Eingeteilten haben. «Vom Zusammenschluss profitieren alle», betonte er. So reduzieren sich die prognostizierten Kosten für Stein von 120 auf 78 Franken pro Einwohner, was auch bei den anderen Gemeinden eine Reduktion um 13 Franken bedeute. Die bislang verwehrten Subventionsansätze bei Anschaffungen kämen für Stein bei einem Ja künftig zum Tragen. Im Saalbau löste das Geschäft überraschenderweise weder Emotionen, noch Diskussionen aus. Der Souverän genehmigte den Gemeindevertrag für die Fusion mit 75 zu 0l Stimmen. Der von Feuerwehrkommandant Pascal Brogli gestellte Antrag für eine geheime Abstimmung wurde verworfen, denn er fand nur 17 statt 21 Befürworter.
Projekt im Rheinfels-Park
Seit 2012 besteht ein Baurechtsvertrag mit der Wohnbaugenossenschaft Rheinfels-Park, die auf der Parzelle altersgerechte Wohnungen erbaut hat und wo auch die Einwohner- und Ortsbürgergemeinde Genossenschafterinnen sind. Die Genossenschaft plant in der zweiten Bauetappe ein weiteres Gebäude mit Wohnungen und zweckmässigem Dienstleistungsangebot. Den entsprechenden Baurechtsvertrag für 99 Jahre stellte Gemeinderätin Sabine Datz vor, der zurzeit für die beanspruchte Fläche von 1166 Quadratmetern einen Jahreszins von 1457 Franken einbringen würde. Mit 78 gegen 2 Stimmen wurde der Vertrag diskussionslos genehmigt. Gemeinderat Hansruedi Schlatter erläuterte das Projekt zur Sanierung der 200 Meter langen Schulstrasse, wo auch die Wasserund Abwasserleitungen auf Vordermann gebracht werden sollen. Die Kosten belaufen sich auf 660 900 Franken. Der Antrag von Franz Meier, dass keine Bäume gefällt werden dürfen, wurde mit 52 gegen 1 Stimme abgelehnt. Ob zwei geschwächte Bäume ersetzt werden müssen, sei unklar, aber auf die anderen werde Rücksicht genommen, lautete das Gegenargument. Einen grossen Applaus erhielt Hansjörg Güntert, der sich aus der Leitung der Gemeindeinformationsbroschüre Brückenpost zurückzieht, die er vor 10 Jahren auch initiiert hat.