Salz in der Geschichte
05.10.2021 LaufenburgIm Laufenburger Ortsteil Sulz gab es einst Pläne für ein Salzbergwerk
Mit den Installationen der Tafeln ist die historische Salzstrasse am Hochrhein mit ihren 16 Stationen zwischen Eglisau und Schweizerhalle eröffnet. Ideenfinder und Umsetzer Peter Stock hat alle Tafeln selbst an ihren Bestimmungsorten angebracht.
Susanne Hörth
«Es ist ein ganz besonderer Ort, so geschichtenreich», gab Peter Stotz am Donnerstagnachmittag bei der alten Rheinbrücke in Laufenburg seiner Begeisterung über die Mittelalterstadt zum Ausdruck. Zusammen mit Hanspeter Schneider von der Via Rhenana war er unterwegs, um an allen 16 Stationen des neuen Weitwanderweges «historische Salzstrasse am Hochrhein» (die NFZ berichtete) die Tafeln zu installieren. Jede der Tafeln zwischen Eglisau und Schweizerhalle, darunter Laufenburg, Rheinfelden und Kaiseraugst, erinnert mit Kurztexten, Fotos und mittels QR-Codes abrufbaren Audiodateien an die ortsspezifischen Salz-Geschichten.
Idee eines Sulzer Salzbergwerkes
«Unsere Geschichte ist mit Salz eng verbunden», sagte Stadtammann Herbert Weiss, der sich sehr darüber freute, dass auch Laufenburg eine der Stationen des neuen Wander- und Velo-Tourismusangebots geworden ist. In Laufenburg war die Geschichte des Salzes eng mit jener der Laufenknechte verbunden. Weiss machte aber auch auf eine weitere Bedeutung des weissen Gutes in der Region aufmerksam. Sulz, das seit der Fusion im Jahre 2010 zu Laufenburg gehört, hat nicht von ungefähr ein Salzfass in seinem Ortswappen. Zudem leitet sich Sulz auch von Salz ab. «Es gibt bei uns weit oben eine Salzquelle», erzählt Weiss. Es habe sogar einst Pläne gegeben, in Sulz ein Bergwerk für den Salzabbau zu eröffnen. Aktuell befassen sich zwei Lokalhistoriker mit der Erforschung und Aufarbeitung dieses eher unbekannten Teils der Wirtschaftsgeschichte von Sulz. Dabei wird auch nach möglicherweise vorhandenen Probestollen gesucht. «Eine angedachte Sondierbohrung vor einigen Jahren ging leider wieder unter», bedauert Weiss. Er machte noch auf die Besonderheit eines Salzkanals im Ortsteil Sulz aufmerksam. Im Winter, wenn Schnee und Eis auf den Wiesen liegen, plätschert das Wasser in diesem Kanal munter vor sich hin. Der hohe Salzgehalt verhindert eine Vereisung. Peter Stotz, der seine Doktorarbeit über die historische Salzstrasse am Hochrhein geschrieben hat und verantwortlich für die Idee wie auch die Umsetzung des Weit-Wanderweges mit seinen 16 Stationen ist, zeigt sich beindruckt von der Sulzer Salz-Geschichte. Er und Hanspeter Schneider können sich gut vorstellen, diesen Teil der Geschichte als zusätzliche Schlaufe bei der historischen Salzstrasse einfliessen zu lassen. Stotz lobte die Lokalhistoriker. Dank ihnen sei es erst möglich, in die unbekannten Tiefen von spannenden Ortsgeschichten eintauchen zu können.