hesch gwüsst?
14.10.2021 KolumneWie Körbe zur Sprache wurden
Robert Conrad
Jemandem einen Korb geben
Der Ausdruck stammt aus dem Mittelalter, als die Burgfräuleins einen Korb vom Turmfenster abseilten, um den Liebsten dann heimlich nach oben zu ziehen. War dieser allerdings nicht willkommen, liess die junge Dame einen Korb herab, dessen Boden kaputt oder gar nicht vorhanden war. Daraus wurde später der Brauch, dass das Fräulein dem lästigen Verehrer symbolisch einen kleinen Korb überreichte, um ihm zu zeigen: «Da läuft nichts…»
Jemanden hängen lassen
In einer weiteren Variation des Motives lässt das umworbene Fräulein den Korb mitsamt Freier auf halber Höhe zu ihrem Fenster hängen, worauf dieser am nächsten Morgen zum Gespött der Leute wird. Hierauf basiert höchstwahrscheinlich die Redensart «jemanden (in der Luft) hängen lassen».