Geschichten braucht der Mensch

  14.10.2021 Frick, Kommende Events, Kultur

Kaspar Lüscher und seine Tochter Mia Lüscher stehen erstmals zusammen auf der Bühne

In «Kaninchenjagd oder wenn Dobrowski kommt» spielt Kaspar Lüscher einen älteren Mann und Mia Lüscher eine junge Frau, die sich zufällig begegnen. Aus der Einsamkeit heraus entsteht ein Gespräch mit überraschenden Wendungen.

Susanne Hörth

Am 29. Oktober findet im Fricker Kornhauskeller die Premiere von «Kaninchenjagd oder wenn Dobrowski kommt» statt. Geschrieben wurde das Theaterstück vom Gipf-Oberfricker Kaspar Lüscher. Er spielt auch die Hauptrolle. Genauer eine, der beiden Hauptrollen. Die andere in dieser Zweipersoneninszenierung übernimmt seine Tochter Mia Lüscher. Die junge Frau ist wie ihr Vater ausgebildete Schauspielerin. «Es ist unser erster gemeinsamer Bühnenauftritt», so die 27-jährige Mia Lüscher zur NFZ.

Ihr Vater schüttelt kurz den Kopf. «Wir sind doch schon 2009 im Freilichtspiel Dr Elfebaum im Rheinfelder Stadtpark zusammen aufgetreten. Seine Tochter nickt, wirbelt ihre Haare mit einem Band zusammen. «Ja, schon, aber nicht so.» Bei diesem ‹nicht so› geht es entgegen dem damaligen, mit zahlreichen Darstellenden besetztem Freilichtspiel um ein Zweipersonen-Bühnenstück. In diesem treffen zwei fremde Menschen aufeinander. Die junge Nina, die ihr ausgebüxtes Kaninchen auf dem Müllplatz sucht und der ältere Herr Dobrowski, der in seiner Einsamkeit ebenfalls auf der Suche ist. Der alte Mann und die junge Frau kommen ins Gespräch. Keiner will es beenden. Viel von sich preisgeben wollen sie aber auch nicht. Sie erzählen mit viel Humor über sich und ihr scheinbares Leben, verwickeln sich jedoch mehr und mehr in Widersprüche. Das konstruierte Gebilde fällt langsam in sich zusammen, dafür wird die Wahrheit stetig offensichtlicher. Die eigene Geschichte verwebt sich mit der des anderen. Das Theater-Publikum lernt anfänglich zwei sehr einsame Menschen kennen, die sich an einem wenig gefälligen Ort zufällig über den Weg laufen, diesen aber nicht fortsetzen vermögen. Sympathie und Antipathie wechseln sich ab; Auch bei den Zuschauenden. Nina und Herr Dobrowski tun den Leuten leid, man würde sie gerne anschubsen. Wird als Beobachter auch zum Lachen animiert und hofft auf ein gutes Ende für die junge Frau und den alten Mann. Ob das mit dem Wiederfinden des entlaufenden Kaninchens der Fall sein wird? Die Zuschauenden werden es an einer der insgesamt 13 Vorstellungen, vier davon im Kornhauskeller erfahren.

Zwei spannende, vielschichtige Menschen
War für ihn schon beim Schreiben des Stückes klar, dass seine Tochter Mia die Rolle der Nina übernehmen soll? Darauf Kaspar Lüscher: «Am Anfang nicht. Aber irgendwann spürte ich: Das Stück ist für Mia und mich. Meine Traumbesetzung war Mia. Wenn sie dann nicht gewollt hätte…». «Ich wollte, nachdem ich es gelesen hatte. Es passte einfach», so seine Tochter. Darauf angesprochen, was ihr an dieser Nina so gefällt, meint Mia Lüscher: «Die Vielschichtigkeit. Sie ist so voll von allem. Das ist beim Spielen super. Das fordert auch.» Gleiches gilt in Bezug auf Herrn Dobrowski, sagt dessen Darsteller Kaspar Lüscher. «Es ist keine Geschichte, die geradlinig verläuft. Es sind ganz viele Dinge, die da mitspielen. Und das macht es auch sehr interessant für das Publikum.»

Das Stück «Kaninchenjagd oder wenn Dobrowski kommt» unter der Regie von Kaija Ledergeber wird im Fricker Kornhauskeller an folgenden Daten aufgeführt: 29. Oktober (Premiere), 1. bis 3. November, jeweils 20.15 Uhr. Es gilt die Zertifikatspflicht, davon ausgenommen sind unter 16-Jährige. Tickets zu Fr. 30.– (Fr. 15.– Schüler*innen und Studierende) sind im Vorverkauf erhältlich in der Buchhandlung Letra in Frick, sowie online in www.kulturfrick.ch und jeweils vor den Vorstellungen ab 19.30 Uhr an der Abendkasse.


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