«Der Saurierfundort Frick hat eine grosse Zukunft»

  27.10.2021 Frick, Kultur

Vergangenen Freitag feierte das Sauriermuseum Frick sein 30-jähriges Bestehen. Prominente Rednerinnen und Redner blickten in die Vergangenheit und Zukunft des Ausstellungsortes. Als Höhepunkt des Abends wurde gar ein neues Sauriermodell enthüllt.

Andrea Marti

Am vergangenen Freitag feierte das Sauriermuseum Frick sein 30-Jahre-Jubiläum. Zahlreiche geladene Gäste versammelten sich zu diesem Anlass im Museum, um gemeinsam zu feiern. Zu den Gästen gehörten neben Freunden und Mitarbeitenden des Museums unter anderem Elisabeth Burgener, Vizepräsidentin des Grossen Rats, und Susanne Gmünder Bamert aus dem Gemeinderat Frick, welche beide eine Rede hielten. Ebenso richtete Andrea Oettl, die Leiterin des Sauriermuseums, das Wort an die Gäste. In den Grussworten betonten alle drei Rednerinnen die Bedeutung Fricks für die Dinosaurierforschung. «Frick ist weit über seine Grenzen als Saurierfundort bekannt», sagte etwa Susanne Gmünder Bamert.

30 Highlights in 5 Jahren
Vor allem in den letzten fünf Jahren – seit der letzten Jubiläumsfeier – so scheint es, hat Frick als Saurierfundort nochmal an Bedeutung gewonnen. Deswegen hat Museumsleiterin Oettl für ihre Rede nicht etwa dreissig Highlights aus dreissig Jahren herausgesucht, sondern stolze dreissig Highlights aus nur fünf Jahren. Dazu gehörten Höhepunkte ganz unterschiedlicher Art: Die Ausstellung eines Fricker Plateosaurus in Brüssel, die Installation des Saurierwegs in Frick, die Benennung eines Raubsaurierfunds (des Notatesseraeraptor Frickensis) nach Frick oder der Besucherrekord von über 10000 Besuchenden innerhalb eines Jahres, im 2019. Ausgiebig betonte Andrea Oettl zudem, dass immer mehr Saurier aus Frick in zahlreichen europäischen Museen zu Gast sind: Neben Leihgaben an Schweizer Museen kann man Fricker Saurier inzwischen auch in Wien, Brüssel und Bonn bestaunen. «Unsere Saurier erobern die Städte Europas», sagte auch Gemeinderätin Gmünder Bamert.

Neues Sauriermodell in Frick
Doch der Abend bestand nicht nur aus Reden geladener Gäste. Auch ein neues Ausstellungsstück hatte das Museum zu präsentieren. Denn bis anhin, so Andrea Oettl, mussten die Museumsmitarbeitenden Besuchern immer sagen, dass sie leider kein Plateosaurusmodell hätten, sondern lediglich Knochen. Das ist ab jetzt anders! Als Höhepunkt enthüllte die Museumsleiterin das Modell eines Plateosaurus. Mit diesem Modell, sagt Andrea Oettl, «ist aus einer unscheinbaren Ecke des Museums ein Hingucker geworden».

Das Modell soll aber nicht der letzte Höhepunkt in der Geschichte des Museums gewesen sein: Alle drei Rednerinnen haben auch schon grosse Ideen für die Zukunft. So sagt etwa Gmünder Balmer: «Irgendwann wird die Schweiz nicht mehr nur für Schokolade und Berge bekannt sein, sondern auch für Dinosaurier».

Grosse Träume für Frick
Ebenfalls in die Zukunft blickt Martin Sander, Paläontologe der Uni Bonn, der auch schon an Ausgrabungen in Frick beteiligt war. Er erklärte in einem Vortrag, dass Frick als Saurierfundort nicht nur schon jetzt wichtig sei, sondern auch in Zukunft noch wichtiger werde. Dies liege zum einen an der Anzahl und der Qualität der Funde, zum anderen aber auch an der Grösse der Fundstelle sowie dem guten Zugang zu den Fundstellen in Frick. Sander betont, dass Frick insbesondere aus wissenschaftlicher Sicht enorm wertvoll sei. Und auch der Paläontologe schlägt grosse Bögen in die Zukunft: Sogar den Status eines UNESCO-Weltkulturerbes kann er sich für den Saurierfundort Frick vorstellen. Aber bis dahin, das sagt auch Sander selbst, dauert es wohl noch mindestens ein paar Jahre.


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