Wer wird Musik-Champion?
17.09.2021 NordwestschweizSolisten- und Ensemble-Wettbewerb findet wieder statt
Eigentlich hätte im vergangenen Dezember eine Jubiläumsausgabe stattfinden sollen: 20 Jahre Nordwestschweizer Solisten- und Ensemble-Wettbewerb! Doch wie zahlreiche andere kulturelle Anlässe musste auch dieser verschoben werden. Nun nimmt der NSEW einen neuen Anlauf.
Der Musikverein Hölstein/BL hat sich wiederum bereit erklärt, den Wettbewerb zu organisieren und am 4./5. Dezember durchzuführen. Der Anlass für Blasund Schlaginstrumente wird durch den Verein NSEW unter dem Patronat des Musikverbandes beider Basel organisiert und hat zum Ziel, Amateurmusikerinnen und Amateurmusikern Gelegenheit zu bieten, ihr Können im Rahmen eines friedlichen Wettbewerbs zu zeigen. Gegen hundert Jugendliche aller Altersstufen treten dabei in vier verschiedenen Alterskategorien an. Mit einem solistischen Beitrag ihrer Wahl werden sie am Samstag,4. Dezember, dem ersten Wettbewerbstag, vor einer Jury spielen. Das Gremium besteht aus professionellen Musikerinnen und Musikern, die den Vortrag mit Punkten bewerten. Stimmt die Intonation? Wie sieht es aus mit Rhythmus und Klang? Ist die Stückwahl angemessen? Abschliessend erhält jeder Teilnehmer ein kritisches schriftliches Feedback, welches Schwachstellen aufzeigt, mit Tipps weiterhilft und zum Üben motiviert. Die Erstplatzierten dürfen am Sonntag, 5. Dezember, nochmals auftreten und spielen im Final um den Titel des NSEW-Junior-Champion und NSEW-Champion.
Auch das Ensemblespiel kommt nicht zu kurz. Ebenfalls treten jährlich bis zu dreissig Gruppen in diversen Bläser- und Perkussionsensembles an. Erstaunlicherweise getrauen sich auch immer wieder einzelne Erwachsene, ihr Können einer Jury vorzutragen. Ein Zeichen, dass der NSEW das Bedürfnis nach einem ermunternden Feedback abdeckt.
Einer, der beinahe alljährlich mit Schülerinnen und Schülern am Wettbewerb teilnimmt, ist der Trompetenlehrer Edward Cervenka von der Musikschule Unteres Fricktal MU-UF. «Die Teilnahme am NSEW ist ein hohes Ziel für die motivierten Schülerinnen und Schüler. Er ist ein wichtiger Bestandteil der grossen musikalischen Events für Jugendliche aus der Region», so seine Erfahrung. Vor allem würden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von der ganzen Vorbereitung profitieren. Ein geschliffener Vortrag auf hohes Niveau zu bringen, bedeute vor allem viel Fleiss und Schweiss. «Das Üben auf dem vertrauten Instrument, die investierte Zeit, ein Stück musikalisch kennenzulernen und die Proben mit der Klavierbegleitung sind alle goldwert.» Jedoch ist das Sich-bewerten-lassen für die meisten jungen InstrumentalschülerInnen ungewohnt. Auch bringt die Wettbewerbssituation eine ganz andere Atmosphäre mit sich. Da kann man noch so konzerterfahren sein, das Lampenfieber kann überraschend auftreten und die Gemütsverfassung blitzartig in einen Albtraum verwandeln. Diejenigen, die es aber wagen, vor einer Jury vorzuspielen, machen zum Teil sprunghafte Fortschritte und gewinnen mehr Selbstvertrauen durch den Prozess. «Und eine gewisse Anerkennung für die Überflieger schadet ja auch nicht!» Dies sagt Edward Cervenka, der als Lehrer bereits zahlreiche Mitglieder seiner Trompetenklasse mit Auszeichnungen an Wettbewerben begleitet hat. Anmeldeschluss ist am Samstag, 25. September. (nfz)