Mehr Weile als Eile

  14.09.2021 Frick

Baustart bei der Sanierung der Fricker Hauptstrasse ist noch offen

Durch den Rückweisungsantrag an der Gemeindeversammlung im Juni ist der erhoffte Baustart bei der Hauptstrasse in Frick sicher nicht im Frühjahr 2023. Gemeinderat und Kanton arbeiten zurzeit aktiv auf das Ziel hin, gemeinsam mehrheitsfähige Lösungen für die in der Kritik stehenden Elemente zu finden

Susanne Hörth

Seit gestern ist der Kaistenberg als kürzeste Strassenverbindung zwischen Kaisten und Frick für rund ein Jahr gesperrt. Die sanierungsbedingte Schliessung werde für Frick zu weniger Verkehr im Zentrum führen, ist sich Gemeindeammann Daniel Suter sicher. Er weiss aber auch: «Gleichzeitig haben alle, die von Frick aus auf die andere Seite des Kaistenbergs gelangen wollen, einen Umweg in Kauf zu nehmen.» Von Seiten Kanton wurde immer wieder betont, dass nach Abschluss der Laufenburger Innerortssanierung die Kaistenbergstrasse folgt, danach sei die Hauptstrasse durch Frick auf dem Radar. Dazu der Fricker Gemeindeammann: «Hätte die Gemeindeversammlung im Sommer dem Baukredit zugestimmt, so wären wir von einem Baubeginn im Frühjahr 2023 ausgegangen. Zwischen Beschluss der Gemeindeversammlung und Baustart ist das Bauprojekt mit entsprechenden Rechtsmittelmöglichkeiten öffentlich aufzulegen. Ausserdem sind das Ausführungsprojekt zu erarbeiten, Landerwerbsverhandlungen zu führen und etliche weitere Details zu klären.»

Mehrere Kritikpunkte
Was sich am Infoabend Ende Mai bereits ankündete, bestätigte sich an der Gemeindeversammlung im Juni: zu viele Unsicherheiten, Verbesserung- oder Änderungswünsche verhinderten eine freie Fahrt für die Sanierung der Hauptstrasse Frick. Das Traktandum mit einem Kostenvolumen von 5,8 Millionen Franken wurde an den Gemeinderat zur Überarbeitung zurückgewiesen. Was ist seither gegangen? «Der Gemeinderat evaluiert zurzeit zusammen mit dem Kreisplaner das geeignete Vorgehen, um auf die Parteien, die Bevölkerung und Interessenvertreter zuzugehen. Ziel ist es, gemeinsam mehrheitsfähige Lösungen für die in der Kritik stehenden Elemente zu finden», sagt Daniel Suter Zu den Kritikpunkten gehören unter anderem die geplante zusätzliche Postautohaltstelle auf Höhe der ehemaligen Papeterie Fricker, der Parkplatzabbau entlang der Strasse, Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem vorgesehenen Mehrzweckstreifen sowie die Verschiebung von Fussgängerstreifen.

Da es sich um eine Kantonsstrasse, noch dazu eine Schwerverkehrsroute von nationaler Bedeutung handelt, redet bei diesem Vorhaben der Kanton mit. Zum vorhandenen Spielraum der Gemeinde führt Daniel Suter an: «Grundsätzlich basiert das Projekt auf dem Betriebs- und Gestaltungskonzept aus dem Jahr 2018. Es ist schwierig, eine generelle Aussage zum zur Verfügung stehenden Gestaltungsspielraum zu machen. Der Gemeinderat wird sich in den kommenden Gesprächen auf jeden Fall dafür einsetzen, breit akzeptierte Lösungen zu finden.» Er betont aber auch: «Unabhängig vom Gestaltungsspielraum ist klar, dass das Projekt nur realisiert werden kann, wenn es an der Gemeindeversammlung die Zustimmung einer Mehrheit findet.» Bevor die Sanierung der Hauptstrasse ein weiteres Mal dem Fricker Souverän vorgelegt wird, ist laut Suter wiederum ein Informationsanlass für die Bevölkerung angedacht.

Mit der Rückweisung und dem Auftrag für Verbesserungen verschiebt sich der vorgesehene Baufahrplan. So sehr sich der Gemeinderat nach einer bereits mehrjähriger Planungsphase eine rasche Ausführung gewünscht hätte, so sehr ist er sich bewusst, dass direktdemokratische Entscheide Zeit benötigen. «Wenn damit noch bessere Lösungen gefunden werden können, ist es die investierte Zeit und die Verzögerungen wert», ist Suter überzeugt. Die Hoffnung ist gross, dass das Geschäft bereits an der nächsten Sommer-Gemeindeversammlung traktandiert werden kann. Aber: «Sollte sich zeigen, dass die Lösungssuche mit der Bevölkerung, den Anwohnern, den politischen Parteien und dem Gewerbe mehr Zeit erfordert, so hat dies sicher Vorrang.»


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