Müllerhof bald auch am Abend offen

  29.09.2021 Frick

Sozialfirma Trinamo hat übernommen

Nach dem Bata Clubhaus in Möhlin wird seit Anfang September nun auch der Müllerhof in Frick von der Sozialfirma Trinamo AG betrieben. Nach einer Auffrischung der Inneneinrichtung soll das Restaurant schon bald auch am Abend geöffnet sein.

Simone Rufli

Am 1. September hat die Firma mit Fokus auf Arbeitsintegration den ersten Betrieb im oberen Fricktal übernommen – als Pächterin betreibt sie seither den Müllerhof an der Schulstrasse in Frick. Spätestens seit letztem Donnerstag ist die Trinamo AG auch den Sozialdiensten vieler Gemeinden im oberen Fricktal bekannt. An jenem Donnerstag luden Geschäftsführer Reto Schaffer, Bereichsleiter Fricktal Markus Kaiser, Bereichsleiterin FSI (Fachstelle für Soziales und Integration) Nicole Schwarzenbach und Betriebsleiterin Sarah-Maria Imfeld in den Müllerhof ein, um sich vorzustellen und zu erklären, was sie mit dem ehemaligen Doppelbauernhaus aus dem 19. Jahrhundert im Sinn haben. Kurz zusammengefasst: Das Restaurant Müllerhof soll von der Atmosphäre her und punkto Öffnungszeiten attraktiver werden. Der Müllerhof soll mehr Gäste, Gewerbeleute, Vereine, Besucher und Bewohner von Frick und Umgebung sowie weiterhin internationale Kunden und Gäste der Jakob Müller AG empfangen, bewirten und beherbergen. Und wie in jedem anderen Betrieb der Sozialfirma sollen die von den Sozialdiensten der Gemeinden zugewiesenen Mitarbeitenden fit gemacht werden für die Rückkehr in den ersten Arbeitsmarkt.

Die Trinamo AG übernimmt sowohl den Gastro- als auch den Hotellerie-Bereich mit seinen sieben Zimmern. In beiden Bereichen sollen Lehrlinge ausgebildet werden. Betriebsleiterin ist, wie auch im Bata Clubhaus in Möhlin, Sarah-Maria Imfeld. Zwei Köche und zwei Service-Angestellte sind fest angestellt – ein Teil der Angestellten wurde übernommen – der Rest sind Mitarbeitende im Stundenlohn, wie Markus Kaiser gegenüber der NFZ erklärte. «Die Mitarbeitenden, die uns von den Sozialdiensten zugewiesen werden, bekommen einen Eindruck vom ersten Arbeitsmarkt, befinden sich aber in einem beschützten Rahmen.»

Wiedereingliederung
Seit Januar 2016 ist der Müllerhof ein öffentliches Restaurant. Dass er daneben als Personalrestaurant dient, ist aus betriebswirtschaftlicher Sicht ein Vorteil. «An anderen Orten müssen wir von Grund auf die Kundschaft aufbauen. Hier ist die Rechnung eine andere», so Kaiser. Und dennoch: «Um erfolgreich zu sein, genügen die Mittagessen nicht. Deshalb werden wir die Öffnungszeiten möglichst bald anpassen und das Restaurant auch am Abend geöffnet haben», erklärte Geschäftsführer Reto Schaffer. Eine zeitgemässe und freundliche Innengestaltung mit einem neuen Boden, neuer Beleuchtung, teilweise neuem Mobiliar, klaren Raumunterteilungen sowie einer Reception soll zum gewünschten Erfolg beitragen.

Das Sozialunternehmen bemüht sich mit Betrieben im ganzen Aargau um die Wiedereingliederung von Sozialhilfeempfangenden und Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen. «Neben den Festangestellten, denen auch eine Betreuungsaufgabe zufällt, arbeiten bei uns hauptsächlich ausgesteuerte Personen, ab und zu Asylanten im N-Status und vereinzelt Schüler während einer Time-Out-Platzierung», so Markus Kaiser. Der Müllerhof ist mittlerweile der fünfzehnte Gastrobetrieb der Trinamo AG. In allen Betrieben werden auch Lehrlinge ausgebildet. «Ziel ist immer, dass sich die zugewiesenen Mitarbeitenden bei einer sinnvollen Tätigkeit für eine Anstellung im ersten Arbeitsmarkt vorbereiten und qualifizieren können», so Kaiser. Ein klares Ziel hat auch Geschäftsführer Reto Schaffer vor Augen: «Wir geben uns ein Jahr, um den Betrieb zu spüren, dann muss es laufen.»


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