Farnsburg-Sanierung schreitet voran

  12.09.2021 Nordwestschweiz

Viele Schaulustige am Tag der offenen Baustelle

Zu Fuss oder mit dem Velo, mit oder ohne elektrische Hilfe – Jung und Alt nutzten letzten Samstag die Möglichkeit, die Baustelle auf der Farnsburg unter kundiger Führung zu besichtigen. Das schöne Wetter trug dazu bei, dass die Organisatoren fast überrannt wurden.

Peter Stauffer – Volksstimme

ORMALINGEN BL. «Schon kurz vor 9 Uhr vormittags, dem Start zum Tag der offenen Baustelle, hatten 15 Gäste den schweisstreibenden Aufstieg zur Farnsburg hinter sich und meldeten sich zur ersten Führung durch die Baustelle», sagt Andreas Fischer, Medienverantwortlicher der Archäologie Baselland. «Und jetzt, knapp vor 12 Uhr, haben wir beim Infostand bereits gegen 150 Besucherinnen und Besucher gezählt.» Er zeigt sich sehr erfreut über das grosse Interesse des Publikums. «Natürlich trägt auch das schöne Wetter zum Grossaufmarsch bei.»

Zwischen 9 und 15 Uhr erfolgten die Führungen Schlag auf Schlag, im Viertelstundentakt. Je nach Leitung der Führung waren die Schwerpunkte etwas anders gelegt, also eher unter historischen, bautechnischen oder ökologischen Gesichtspunkten. Aufmerksam folgten die Teilnehmer jeglichen Alters den Ausführungen. Der Journalist schloss sich der Gruppe an, die durch die Leiterin der Bauarbeiten, Gabriela Güntert, geführt wurde. Sie liess die wechselvolle Geschichte der Burg eindrücklich aufleben. Anhand der noch vorhandenen und sichtbaren, älteren Mauerfragmente und der neu erstellten oder sanierten Mauerstücke erklärte sie, welche Ideen und Überlegungen früheren Renovationen wie auch der aktuellen, jetzt bei Halbzeit angelangten Sanierung zugrunde lagen.

Güntert machte unter anderem darauf aufmerksam und zeigte an vielen Details auf, was mit der «Aufwertung für die Öffentlichkeit» gemeint ist. So sollen Wegführungen, Infotafeln und QR-Codes die Lesbarkeit des ursprünglichen Bauwerks vereinfachen. Bei verschiedenen baulichen Massnahmen ist auch an die Sicherheit der künftigen Ausf lügler gedacht worden. Eine geplante Grillstelle wird sicher auch zur Aufwertung beitragen.

Eine gelungene Idee der Archäologie war, dass trotz des eigentlich arbeitsfreien Samstags einige Bauarbeiter an diesem Tag der offenen Baustelle an der Arbeit waren und so dem Publikum einen kleinen Einblick in ihre Sanierungsarbeiten gewährten. Es war spannend, ihnen beim sorgfältigen Abtragen und Wiederau f bauen beschäd ig ter Mauerteile zuzuschauen. Was hingegen trotz der vielen Informationen der Fantasie der Besucherinnen und Besucher überlassen blieb, ist die Vorstellung, wie wohl die Vögte mit ihrer «Entourage» das Leben auf der Farnsburg verbracht hatten. Die Geschichte des Anfangs des Zweiten Weltkriegs in die Ruine eingebauten Artillerie-Beobachtungspostens ist nicht ganz so alt, wie die übrige wechselvolle Geschichte der Farnsburg.

Die In fanter ie-Verei n ig u ng Baselland hat vor Kurzem diesen Beobachtungsstand wieder so ausgerüstet, wie er im Originalzustand in den 1940er-Jahren war.


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