Von Verbrechern, Korruption und Frauengeschichten

  24.08.2021 Kultur, Möhlin

Das Lehrertheater Möhlin spielte am Samstagabend die Premiere des Brecht-Klassikers «Die Dreigroschenoper». Die Aufführung überzeugte einerseits aufgrund der hervorragenden Leistungen der Spieler und Spielerinnen, aber auch gesanglich und musikalisch.

Janine Tschopp

Genau vor einem Jahr machte das Team des Lehrertheaters Möhlin «Nägel mit Köpfen» und beschloss, «Die Dreigroschenoper» aufzuführen. Dies, nachdem bereits viele Jahre immer wieder über das Stück diskutiert wurde, und die Idee dann aufgrund des grossen zeitlichen Aufwands wieder begraben wurde.

Dieses Mal hatte die Crew mehr Zeit, denn aufgrund von Corona gab es letztes Jahr erstmals in der 63-jährigen Geschichte des Lehrertheaters keine Aufführung.

Regisseur Dieter Schlachter bezeichnet «Die Dreigroschenoper» als «komplex». Dies auch, weil der gesangliche Teil eine sehr wichtige Rolle spielt. So begann das 13-köpfige Ensemble bereits Ende 2020 mit Gesangproben unter der Leitung von Daria Würz. «Erst danach habe ich das Stück inszeniert», berichtet Schlachter.

Ein Stück über Bettler und Ganoven
Die «Dreigroschenoper», die 1928 in Berlin uraufgeführt wurde, stammt aus der Feder von Bertolt Brecht. Die Musik dazu schrieb Kurt Weill. Das Stück beschreibt den Konkurrenzkampf zwischen Peachum (Benjamin Zingg), dem Chef der Londoner Bettelmafia, und dem Verbrecher Mackie Macheath Messer (Roland Graf ), der eine gute Beziehung zum Polizeichef Tiger Brown (Daniel Zingg) pflegt. Auch Frauen spielen im Stück eine wichtige Rolle. So ist Mackie gleich mit mehreren Frauen liiert. So zum Beispiel mit Polly Peachum (Luisa Freiermuth), der Tochter seines grossen Konkurrenten, und mit Lucy Brown (Giulia Kim), der Tochter des Polizeichefs.

Eine ideale Mischung
Das Ensemble des Lehrertheaters besteht dieses Jahr einerseits aus Stammspielern, aber auch aus neuen, jungen Spielern. Wie Dieter Schlachter berichtet, würden sich die Schauspieler untereinander sehr gut verstehen.

An der Premiere waren die schauspielerischen und gesanglichen Leistungen der Spieler und Spielerinnen sehr gut. Die beiden Hauptrollen Polly Peachum und Mackie Macheath Messer sind sowohl der erst 18-jährigen Luisa Freiermuth als auch Roland Graf auf den Leib geschrieben, und die beiden spielten sie herausragend. Auch bei den hochstehenden musikalischen Elementen (unter der Leitung von Jannis Isenegger) sprang der Funke aufs Publikum über. Nicht nur die Zuschauer, sondern auch der Regisseur zeigte sich nach der Premiere zufrieden. Er freute sich insbesondere über die Konstanz, welche seine Spieler über die ganze Zeitdauer von 2 Stunden und 10 Minuten an den Tag legten.

Weitere Aufführungen am 25., 27. und 28. August sowie am 1., 3., 4., 8., 10., 11., 15., 17. und 18. September. Alle Aufführungen beginnen um 20.15 Uhr im Bata-Clubhaus in Möhlin. Einlass mit Covid-Zertifikat. Weitere Informationen und Tickets unter www.lehrertheater.ch. Vorverkauf auch bei der Papeterie Isenegger, Riburgerstrasse 1, Möhlin.


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