Es wird doch noch geschwungen

  11.08.2021 Fricktal, Sport

Nordwestschweizerisches Schwingfest findet in Zunzgen (BL) statt

Nun wird das Oberbaselbiet in diesem Sommer doch noch Austragungsort des Nordwestschweizerischen Schwingfests. Am Samstag, 4. September treffen sich in Zunzgen rund 110 Schwinger aus den Kantonen Aargau, Baselland, Basel-Stadt und Solothurn zu ihrem Verbandsschwingfest.

Severin Furter – Volksstimme

Die Ankündigung des Festes durch den Nordwestschweizerischen Schwingerverband kam diese Woche überraschend. Dies, nachdem das eigentlich geplante «Nordwestschweizerische» in Lausen durch die Organisatoren im vergangenen Frühling abgesagt worden ist. «Ein Schwingfest dieser Grössenordnung ist undenkbar», sagte die OK-Präsidentin und Baselbieter SVP-Nationalrätin Sandra Sollberger damals bezugnehmend auf die Situation und Restriktionen rund um das Coronavirus. Das Fest in Lausen wäre für den 20. Juni geplant gewesen.

Nun springt ein neues – von Lausen total unabhängiges – OK in die Presche. Initiator des Projekts ist Martin Wüthrich aus Zunzgen. Der Inhaber einer Zimmerei hat alles darangesetzt, dass das Nordwestschweizerische Schwingfest stattfinden kann. Der 31-Jährige war selbst aktiver Schwinger und beteiligt sich seither regelmässig in Organisationskomitees, so auch im OK des Eidgenössischen Schwingund Älplerfest (Esaf) in Pratteln.

Entstanden ist die Idee des «Nordwestschweizerischen» in Zunzgen eher aus Jux: «Kollegen nahmen mich auf die Schippe, dass es doch nicht sein könne, dass das Baselbiet kein Fest zustande bringe – ein Jahr vor dem Esaf», sagt Wüthrich. Diese Sprüche liess er nicht auf sich sitzen und suchte Mitstreiter. «Als ich die Schlüsselpositionen im OK besetzt habe, wusste ich, dass wir es machen», so Wüthrich. Mit David Schreiber aus Wegenstetten, Peter Hasler aus Hellikon und Michael Saner, Präsident des Nordwestschweizerischen Schwingerverbands, konnte Wüthrich erfahrene Kollegen und den Verband an Bord holen. Auch den Gemeinderat Zunzgen konnte er innert kürzester Zeit von seinem Vorhaben überzeugen. Am vergangenen Montag um 12.30 Uhr folgte dann das definitive «Go» vonseiten des Verbands. Zurzeit ist Wüthrich daran, die notwendigen Konzepte zu erstellen, um die definitiven Bewilligungen – auch von den Behörden in Sachen Corona – zu erhalten. So ist geplant, dass es am Festtag vor Ort ein mobiles Testzentrum gibt. Denn es gilt: Ans Fest kann nur, wer getestet, geimpft oder genesen ist.

Aufgrund der kurzen Vorbereitungszeit von knapp vier Wochen wird das diesjährige «Nordwestschweizerische» kleiner ausfallen als vergleichbare Verbandsfeste. So wird auf eine grosse Tribüne verzichtet und die Festivitäten werden im bescheidenen Rahmen gehalten. «Es wird ein Einfaches, jedoch sicherlich ein grossartiges Schwingfest geben», heisst es auf der Webseite des Verbands geschrieben.

Werden die Bewilligungen erteilt, rechnen Wüthrich und sein OK am ersten Septembersamstag mit mindestens 2000 Besuchenden in Zunzgen. «Das ist unser Wunsch», so der OK-Präsident. Geschwungen wird dabei auf der «Dägermatt», auf der Wiese neben Friedhof und Werkhof. Wie sich das Teilnehmerfeld präsentiert, ist noch offen. Definitiv ist jedoch bereits, dass der Eidgenosse Nick Alpiger nach seiner Verletzungspause am Nordwestschweizerischen sein Comeback geben wird. Und klar ist auch, das Schwingfest wird vom Schweizer Fernsehen live im Livestream übertragen. «Es gibt noch viel zu tun, aber es kommt gut», so Wüthrich.


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