Eine richtige Team-Playerin

  02.08.2021 Zuzgen

Pferde und Sport bedeuten Jenny Labhardt alles

Ihre fröhliche und zugängliche Art steckt an, wo immer Jenny Labhardt anzutreffen ist. Bewegung, Hilfsbereitschaft und Freundeskreis sind ihr neben den Pferden wichtig. Hier fühlt sie sich daheim. Hier findet sie Ausgeglichenheit.

Hans Zemp

Die Schulen hat die 23-jährige Zuzgerin Jenny Labhardt im Wegenstettertal besucht. Schon sehr früh haben sie die Natur und das Spielen draussen mit den Kameraden geprägt. Der Zusammenhalt in der Familie, die manchmal in gewissen Bereichen nötige Strenge ihrer Eltern, die vielen Stunden bei ihrer Freundin Andrea auf dem Urmishof, haben bei der jungen Dame klare Spuren hinterlassen und führten zu ihrer heutigen Zuverlässigkeit. «Ich hatte eine sehr schöne Kindheit auch ohne Handy», meint sie dazu.

Nach der Sekundarschulzeit begann für Jenny Labhardt am Gesundheitszentrum Fricktal nach einer Schnupperlehre die Ausbildung zur Fachangestellten Gesundheit FAGE. «Ich helfe den Menschen gerne. Das gefällt mir», meint sie dazu. Während ihrer Tätigkeit in einer Privatpraxis hängte sie die Weiterbildung zur Medizinischen Praxisassistentin MPA mit Röntgendiplom und Labor berufsbegleitend an. Heute ist sie in einer Spezialarztpraxis als Medizinische Praxisassistentin tätig. «Ich liebe es, Zeit mit den Patienten zu verbringen, um sie in ihrer aktuellen Situation zu begleiten», meint sie. Und in der Tat, ihre fröhliche, zugängliche Art war immer sehr beliebt und schaffte Vertrauen bei den Patienten. «Dafür stand ich am Morgen gerne auf.» Heute hat ihre Arbeit im administrativen Bereich an Bedeutung gewonnen. Sie lernte Diagnosen verstehen, Behandlungsmöglichkeiten zu begleiten. «Das ist spannend, was ich hier mache», sagt sie dazu.

Sport ist eine Lebensschule
Schon sehr früh befriedigte Jenny Labhardt ihren ausgeprägten Bewegungsdrang im Sport. Im Kinderturnen und in der Jugendriege konnte sie ihre Teamfähigkeit fördern. Erfolg einzeln oder im Team war Ansporn für Gewissenhaftigkeit. So war der Übertritt in den Turnverein die logische Folge. «Mit Herzblut bin ich dort dabei», bilanziert sie. Hier kann sie sich «auspowern», den Ausgleich zum Tagesgeschehen finden und den Hunger nach Erfolg stillen. Mit wenigen Ausnahmen stand sie nicht als Einzelathletin im Wettkampf. Dennoch eroberte sie an den Fricktaler Einkampfmeisterschaften vier Mal das Podest, zwei Mal als Siegerin. Ansonsten ist sie halt doch eine Teamplayerin, Mannschaftssport ist mehr ihr Ding. Favorit war für die Jugendrieglerin Jenny Unihockey. Man komme hier rasch zum Erfolg, sogar über mehrere Jahre hinweg. Highlights sind für sie ebenso die vielen Turnfeste und der Fricktaler Cup.

Jenny Labhardt sagt von sich auch, dass sie mit Haut und Haar ein Vereinsmensch sei. Auch ihre Eltern fühlen sich im Verein, in der Gruppe wohl und haben dies ihrem Nachwuchs, Jenny Labhardt hat noch einen Bruder, weiter gegeben. Das Beispiel ihrer Eltern hat bei Jenny Labhardt andauernde Wirkung. «Das ist so.»

Man kann nicht nur nehmen, man muss auch geben
Es ist nicht verwunderlich, dass Jenny Labhardt mit ihrer «gmögigen» Art bald auch Leitertätigkeiten übernahm. So stand sie drei Jahre in der Leitergruppe Gymnastik, ein Jahr davon als Hauptverantwortliche, ist bis heute im Leiterteam des TV Zuzgen und auch im Jugileiterteam. Ihr fehlte wegen den Corona-Massnahmen die Chance, im Verein Ausgeglichenheit zu schaffen. Man suche halt in solchen Situationen nach etwas anderem. Und dies hat sie bei ihrem eigenen Pferd Magnús gefunden. «Das Vereinsleben lag ja flach.»

Jenny Labhardts Liebe zu den Pferden
Schon ganz früh kam sie mit den damals zwei Islandpferden auf der Zuzger Egg in Kontakt und erlebte dort den ersten Umgang mit Pferden. Durch diesen Umgang wuchs die Liebe zu diesen Tieren. So ist es nicht verwunderlich, dass sie in der mittleren Primarschulzeit Lea Sigmarsson kennen lernte. Die Mittwochnachmittage auf dem Kaister Heuberg wurden für sie fortan unverzichtbar. Eine Fussverletzung nach Berufsabschluss als FAGE setzte Jenny Labhardt für kurze Zeit beruflich ausser Gefecht und gab ihr die Chance, während zwei Monaten auf dem Heuberg sein. Die Tiere wuchsen ihr noch mehr ans Herz und der Wunsch nach einem eigenen Pferd wurde stärker. Vor zwei Jahren wurde dieser Traum Realität. Islandpferde haben Jenny Labhardt von Beginn weg sehr gefallen. Durch das Ehepaar Lea und Helgi Sigmarsson kam sie nach Island. Dort sah sie einiges von der Herkunftsort ihrer geliebten Pferde. Sie staunte, wie robust sie sind. Dies beindruckte sie und weckte Lust auf mehr, also auf eine nächste Reise.

Mit grossem Leuchten in den Augen erzählt sie, wie einzigartig die Islandpferde sind. Zu ihren Charaktereigenschaften zählt sie Gutmütigkeit, Arbeitswilligkeit und Gelehrigkeit auf. Man dürfe sie in vielen Bereichen durchaus als Spiegelbild des Menschen betrachten, meint Jenny Labhardt.

Was ist das Besondere am Reiten?
Darauf angesprochen sprudelt es nur so: draussen sein, Erfolg an der geleisteten Arbeit erleben, Neues lernen, richtiges Verhalten, wenn unerwartete Situationen auftreten und das Pferd erschrickt (und die Reiterin vielleicht auch). Islandpferde bewegen sich neben drei bekannten Gangarten Schritt, Trab und Galopp auch im Tölt, ja sogar im Passgang. Ihr Pferd Magnús sei glücklicherweise nicht sehr schreckhaft, er ist gutmütig und das mache das Reiten so schön. Sie habe ihn beim ersten Anblick auf dem Hof sofort ins Herz geschlossen. Das sieht man auch. Pferd und Reiterin verstehen sich sehr gut.
Jenny Labhardt bestreitet mit ihrem Magnús auch Wettkämpfe, Islandpferdeturniere. Diese finden auswärts statt. Im letzten Jahr ging sie in Lieburg, Esslingen, in zwei Prüfungen an den Start. In der Prüfung V5 erreichte sie den Ehrenplatz und in der Prüfung T6 stand das Paar am Ende als Sieger «auf dem Podest». An den Schweizermeisterschaften in diesem Jahr in Neckertal erreichte das Paar in der T4 Prüfung Rang 14 und in V5 den Sieg. So ist es wenig verwunderlich, dass die junge Dame viel von ihrer Zeit in ihr Pferd investiert. Schliesslich will sie mit ihrem «Maggi» weitere Erfolge feiern und sich weiter verbessern. Das Ehepaar Sigmarsson hilft ihr dabei.

Und sonst noch
Weitere Hobbies braucht Jenny Labhardt eigentlich nicht. Sie wünscht sich, gesund bleiben zu können, ihren Schalk, die Lebensfreude behalten zu können und diese Eigenschaften weitergeben zu dürfen. Weiter ist es nicht verwunderlich, dass man sie während einiger Zeit sogar beim Musizieren in der Jugendband Wegenstettertal und in der Brass Band Zuzgen antraf. Im OK Klangheimli wirkt sie noch heute mit. Ein Multitalent, wie man es nicht immer findet.


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