«So darf es nicht weitergehen»

  31.08.2021 Gastronomie, Rheinfelden

Schwierige Zeiten für die Gastronomie

Im Mai 2020 haben Ewa und Eric Heini die Pacht des Restaurants und Kiosks in der Badi und der Kunsteisbahn Rheinfelden übernommen. Wegen der Pandemie und des Wetters war es bislang ein schwieriger Start. Die Ideen gehen ihnen aber nicht aus.

Valentin Zumsteg

Sie haben schon viel Erfahrung mit Badi-Gastronomie: Ewa und Eric Heini sind zusammen mit ihrem Team für das leibliche Wohl der Gäste in den Freibädern von Pratteln, Balsthal und Wangen an der Aare verantwortlich. Im Mai 2020 haben sie neu auch die Gastronomie im Rheinfelder KuBa Freizeitcenter übernommen. Dort ist der Betrieb ganzjährig, da nicht nur die Badi dazu gehört, sondern auch die Kunsteisbahn. «Der Winterbetrieb war für uns ein wichtiger Grund, wieso wir uns um die Pacht beworben haben», erklärt Eric Heini, der mit seiner Frau in Rickenbach (BL) wohnt.

«Eine Katastrophe»
Der engagierte und umtriebige Gastronom ist mit vielen Ideen gestartet, er plante verschiedene Events. Doch die Pandemie machte ihm einen Strich durch die Rechnung. «Die Sommersaison 2020 war sehr harzig. Wir konnten wegen der Corona-Einschränkungen erst im Juni loslegen. Zudem war die Zahl der Badi-Besucher beschränkt. Im Vergleich zu einem normalen Jahr machten wir schätzungsweise nur die Hälfte des Umsatzes», sagt Heini, der sich nicht so schnell aus der Ruhe bringen lässt. Der Winter 2020/21 wurde nicht besser – im Gegenteil. «Die Wintersaison war eine Katastrophe. Wir haben rund 40 000 Franken in ein Fonduezelt und weiteres Material investiert.» Vieles konnte nicht wie geplant angeboten und genutzt werden. Am 20. Dezember kam – wegen der Corona-Einschränkungen – das Aus für den öffentlichen Eislauf. «Ich habe Flyer für das Fondue-Zelt drucken lassen. Als sie geliefert wurden, konnte ich sie wegwerfen, da wir nicht öffnen durften», schildert Heini. Er geht davon aus, dass 75 bis 80 Prozent des Umsatzes wegbrach.

Die laufende Sommersaison 2021 in der Badi, die sich langsam dem Ende zuneigt, ist für die Gastronomie ebenfalls nicht berauschend. «Der Juli präsentierte sich wettermässig ganz schlecht. Zudem habe ich den Eindruck, dass einige Leute wegen Corona Angst haben, in die Badi zu gehen.» Weniger Gäste bedeutet automatisch auch weniger Geld in der Kasse des Kiosks.

Weihnachtsmarkt geplant
Das alles ist für den Betrieb von Ewa und Eric Heini deutlich zu spüren. Die beiden beschäftigen vier Vollzeit-Angestellte und rund 50 temporäre Kräfte. «Wir überleben, aber es darf nicht so weitergehen. Wir mussten in den vergangenen Monaten auf unsere Reserven zurückgreifen.» Eric Heini hofft, dass sich die kommende Wintersaison erfreulicher gestaltet. Er hat bereits wieder zahlreiche Pläne, um das KuBa-Areal zu beleben. So möchte er vom 17. bis 23. Dezember 2021 einen grossen Weihnachtsmarkt mit rund 50 bis 80 Verkaufshäuschen und -ständen durchführen. Im vergangenen Jahr war dies wegen der Restriktionen im Zusammenhang mit Corona nicht möglich. «Wir wollen auch die Vereine einbinden», sagt Heini.

Sorgen bereitet ihm allerdings die mögliche Einführung der Zertifikatspflicht für die Besucher in der Gastronomie, die der Bundesrat derzeit prüft. «Da bin ich völlig dagegen. Es kann doch nicht sein, dass die Wirte Polizeiaufgaben für den Staat übernehmen müssen.» Er hofft, dass darauf verzichtet wird. Die Gastronomie hat derzeit auch sonst schon genügend Herausforderungen zu meistern.


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