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  23.07.2021 Kolumne

Hat jemand an die Folgen gedacht?

Simone Rufli

Nun ist es bald soweit und ich frage mich: Sind wir auf die Schliessung der Kaistenbergstrasse wirklich vorbereitet?

Sind wir uns der möglichen Auswirkungen vollumfänglich bewusst, die so eine Trennung von zwei Talseiten mit sich bringen kann?

Man muss ja nur mal in den Geschichtsbüchern blättern und dann sieht man, wohin das führen kann! So wie einst lokale Stammessprachen durch Territorialdialekte ersetzt wurden, könnte nun durch diese Zwangsseparierung der umgekehrte Prozess in Gang gesetzt werden.

Es wäre nicht das erste Mal, dass sich Menschen, durch unüberwindbare Gebirgszüge voneinander getrennt, in völlig unterschiedliche Richtungen entwickelt hätten. Wollen wir dieses Risiko wirklich eingehen?

Hat sich in Aarau denn überhaupt jemand Gedanken darüber gemacht, was passiert, wenn sich die Bewohnerinnen und Bewohner diesseits und jenseits des Kaistenbergs nach der rund einjährigen Totalschliessung sprachlich und verhaltensmässig soweit voneinander entfernt haben, dass eine Verständigung praktisch unmöglich geworden ist?

Oder steckt gar Kalkül dahinter? Das kann ich mir zwar nicht vorstellen. Man nehme nur mal das Thema Mittelschulstandort. Da ist eine gemeinsame Sprache schon heute schwierig, ohne dass ein Berg die drei Kandidaten für den Standort trennt.


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