Motocross-Revival in Schupfart

  17.06.2021 Schupfart, Sport

40 Jahre nach dem letzten Motocross-Rennen will der Velo-Moto-Club Schupfart seine Geschichte nochmals aufleben lassen. Am 17. Oktober sollen auf der Original-WM-Strecke im Thal in Schupfart frühere und heutige Motorräder in Demoläufen vorgeführt werden. Höhepunkt wird der Revival-Lauf mit ehemaligen Schupfarter Motocross-Teilnehmern.

Birke Luu

In Schupfart fanden zwischen 1967 und 1981 internationale Motocross-Rennen statt, darunter auch 1976 und 1979 WM-Läufe. Genau 40 Jahre ist das letzte Rennen her, darum plant der Velo-Moto-Club (VMC) Schupfart, der diese organisierte, im Herbst ein besonderes Motocross-Revival. «Die meisten ehemaligen Fahrer und Helfer leben noch, daher ist es ein guter Zeitpunkt für diesen einmaligen Event», erklärt Doris Müller, Präsidentin des VMC Schupfart. Insgesamt haben die Veranstalter kein herkömmliches Rennen im Sinn, sondern eine ganztägige Veranstaltung, bei der auf attraktive Weise die Geschichte des Motocross aufgezeigt wird. So sollen sowohl ältere und neuere Motorräder im Rahmen von Showfahrten vorgeführt werden. Zwischen den Läufen können dann die Besucher die ausgestellten Maschinen besichtigen, wobei geplant ist, auch Raritäten zu präsentieren. Als Höhepunkt ist mittags ein Revival-Lauf angedacht, der nur von ehemaligen Schupfarter Motocross-Rennfahrern bestritten werden soll. Naturgemäss werden diese Herren eher älteren Datums sein.

Grosses Fahrerinteresse
Bis dato haben sich bereits 64 Fahrer angemeldet, alles Männer. 13 von ihnen dürfen am Revival-Lauf teilnehmen, der Älteste zählt so um die 80 Lenze. Das bislang älteste angemeldete Motorrad, das auch gefahren und nicht nur ausgestellt wird, stammt von 1955 und ist ein Seitenwagengespann der Marke BSA. Demgegenüber stehen moderne Seitenwagengespanne von 2019 und 2020, die von Fricktaler Nachwuchs-Motocrossern gefahren werden. Ganz definitiv sind diese Angaben noch nicht, denn es werden vom VMC Schupfart noch bekannte Fahrer gezielt kontaktiert und um deren Teilnahme geworben. 80 bis 90 Fahrer aus der ganzen Schweiz könnten es letztendlich werden, da die allgemeine Resonanz äusserst positiv ausfällt. Von den erfahrenen Profis sind beispielsweise der Gränicher Fritz Graf, zwölffacher Motocross-Schweizermeister, wie auch Walter Senn, VMC-Ehrenmitglied und zweimaliger Europameister, mit von der Partie. Fritz Graf meint begeistert: «Ich war gleich dabei! Früher war Schupfart für mich als Aargauer eine Art Heimrennen, auf das ich mich immer sehr gefreut habe. Zudem ist die Strecke hier wirklich schön, so in der Natur und dem Gelände angepasst.»

5000 Zuschauer werden erwartet
Rund drei Viertel der Originalstrecke werden für das Motocross-Revival extra wieder präpariert. Sie wird dann ungefähr einen Kilometer lang und sieben Meter breit sein sowie mehrere attraktive, weite Sprünge enthalten. «Diese können jedoch von den älteren Herren wegen ihrer alten Maschinen umfahren werden», lacht Stefan Müller, Vizepräsident des VMC Schupfart und Sohn des OK-Präsidenten der früheren Schupfarter Motocrosse. Das Event war seine Idee, nun erwarten er und alle Helfer um die 5000 Zuschauer. Wie viele genau sei schwer abzuschätzen und komme aufs Wetter an. Früher habe man bis zu 18 000 Besucher gehabt, aber davon gehe er diesmal nicht aus. Insgesamt hoffen die Organisatoren auf trockenes Wetter, so dass viele Interessierte kommen werden, die Motocross bislang nicht kennen oder es ihren Enkeln zeigen möchten. Auch Walter «Wädi» Senn hofft heute auf schönes Wetter, «da wir dann hinterher nicht so viel putzen müssen.» Doch vor 40 Jahren kam ihm Regen gerade recht, weil die nassen Streckenbedingungen sozusagen die Spreu vom Weizen getrennt hätten und er so öfters gewonnen habe.

Am 17. Oktober wird es allerdings nicht ums Gewinnen gehen. Nervenkitzel und Herausforderungen wird es wohl dennoch geben – genau wie den obligatorischen Muskelkater nach einem langen Motocross-Tag.


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