Mehr Abfall wegen Corona

  11.06.2021 Rheinfelden

Deutlich höhere Kehrichtmenge entsorgt

Die Abfallmenge hat im Gebiet des Gemeindeverbandes Abfallbewirtschaftung Unteres Fricktal deutlich zugenommen. Grund dafür sind das Bevölkerungswachstum und die Homeoffice-Pflicht.

Valentin Zumsteg

Die Corona-Pandemie wirkt sich auch auf den Gemeindeverband Abfallbewirtschaftung Unteres Fricktal (GAF) aus. «Die Entsorgung war jederzeit gesichert und wurde mit den nötigen Schutzmassnahmen durchgeführt», hält Verbandspräsidentin Gisela Taufer in ihrem Jahresbericht fest. Sie dankt in diesem Zusammenhang allen Mitarbeitern, die trotz Pandemie ihre Arbeit zu Gunsten der Bevölkerung zuverlässig ausübten.

187 Kilogramm pro Einwohner
Die Angestellten der Entsorgungsunternehmen hatten 2020 viel zu tun. Im GAF-Gebiet, zu dem insgesamt 16 Gemeinden gehören, wurden im vergangenen Jahr 8845 Tonnen Kehricht gesammelt und entsorgt. Das sind 356 Tonnen mehr als im Vorjahr. «Die Zunahme der Bevölkerung und die Homeoffice-Pflicht bewirkten diese markante Steigerung», hält Taufer fest. Umgerechnet entsorgte jeder Einwohner 187 Kilogramm im Jahr 2020. Das ist pro Kopf mehr als in den Vorjahren, aber weniger als 2012, als dieser Wert bei 192 Kilogramm pro Einwohner lag.

«Eine erfreuliche Steigerung ist bei den Wertstoffen wie Glas, Alu/ Weissblech, Altöl und Altmetall zu verzeichnen», stellt Taufer fest. Einen Rückgang gab es hingegen bei Papier und Karton, da wurden 2225 Tonnen eingesammelt. 2014 waren es noch 3408 Tonnen.

Zufrieden sind die GAF-Verantwortlichen mit der Kunststoffsammlung, die 2016 als Pilotprojekt lanciert wurde. «2020 wurden 120 Tonnen eingesammelt und damit erstmals die angestrebte Zielmenge von 100 Tonnen pro Jahr überschritten. Seit der Einführung wurden rund 440 Tonnen gesammelt und der Wiederverwertung zugeführt», schildert Taufer.

Höherer Verlust, aber kein Problem
Die Jahresrechnung schliesst mit einem Minus in Höhe von 667 000 Franken, budgetiert war ein Verlust von 523 000 Franken. Grund für das schlechtere Ergebnis sind die höheren Logistikkosten wegen der Corona-Situation (Direktablad in der Kehrichtverbrennungsanlage). Auch das Budget 2022 weist einen Verlust von 637 000 Franken aus. Die Defizite sind gewollt und hängen mit den gesenkten Gebühren zusammen. Damit soll eine hohe Rückzahlung, welche der GAF von der Kehrichtverbrennungsanlage erhalten hat, an die Einwohner zurückgegeben werden. Gleichzeitig wird so auch ein Teil des Eigenkapitals des Verbands verzehrt. Die Kehrichtgebühren sollen auch im kommenden Jahr unverändert tief bleiben; so ist für die Vignette für den 35-Liter-Sack weiterhin 1,80 Franken vorgesehen. Die Abgeordneten-Versammlung entscheidet am 23. Juni über Rechnung, Budget und Gebühren.


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