Bei der 160 000 Franken teuren Sanierung der alten Schiessanlage im Ortsteil Ittenthal soll auch den dort lebenden Siebenschläfern Sorge getragen werden. An der Kaister Gemeindeversammlung wurde auch über den geplanten Dorfplatz im Mitteldorf sowie über die Überbauungspläne bei der Schulstrasse 8 und 10 informiert.

Susanne Hörth

«Die finanzielle Lage kann insgesamt als positiv bezeichnet werden», resümierte Gemeindeammann Arpad Major an der Kaister Gemeindeversammlung von Freitagabend nach der Präsentation der Rechnung 2020. Statt des budgetierten Ertragsüberschusses von knapp 14 000 Franken konnte der Versammlung ein solcher von erfreulichen 1,8 Millionen Franken präsentiert werden. Hauptsächlich dank höherer Steuererträge. Erfreut zeigte sich der Gemeindeammann auch über die von der Crédit Suisse alle fünf Jahre durchgeführten Studie über die finanzielle Wohnattraktivität der Schweizer Gemeinden. «Kaisten belegt unter den 210 Aargauer Gemeinden den Platz Nummer Sieben. Damit sind wir unter den günstigsten acht Prozent aller Schweizer Gemeinden.»

Die Rechnung wie auch die insgesamt zehn Kreditabrechnungen mit einer Gesamtsumme von 3,3 Millionen Franken wurden von der Versammlung gutgeheissen. Dass bei den Kreditabrechnungen die Kosten insgesamt 20342 Franken oder 0,06 Prozent höher als budgetiert ausfielen kommentierte Arpad Major mit: «Auch wenn einzelne Kredite überschritten wurden, resultiert über alle Kredite hinweg fast eine Punktlandung.». Die hohe Überschreitung bei der Schulstrasse führte gleichwohl zu einer kleinen Rüge seitens der Finanzkommission. Bessere Vorabklärungen hätten die Überschreitung verhindern können.

Siebenschläfer in der Schiessanlage
Die alte, nicht mehr in Betrieb befindliche 300-Meter-Schiessanlage im Ortsteil Ittenthal muss auf kantonale Anweisung hin saniert werden. Bevor die Versammlung dem dafür benötigten Kredit von 150 000 Franken grünes Licht erteilte, machte ein Votant darauf aufmerksam, dass in dem alten Zeigerschacht schon seit Jahren Siebenschläfer leben und sich da sichtlich wohl fühlen. Vizeammann Stefan Moser versprach, während der Sanierungsarbeiten ein Auge darauf zu haben, dass die Tiere nicht zu Schaden kommen.

Deutlich Ja sagten die Kaister Stimmberechtigten – von 1845 waren gerade einmal 59 anwesend – zu der Einbürgerung von vier Personen. Diskussionslos passierten auch die Festlegung der Jahresentschädigung für den Gemeinderat für die Amtsperiode 2022/2025 sowie die Anpassungen der Satzungen des Gemeindeverbandes Kreisschule Regio Laufenburg die Versammlung.

Dorfplatz und Schulstrasse
Unter Verschiedenem informierte Gemeinderat Oliver Brem über den Stand der Überbauung Mitteldorf. Noch in diesem Sommer wird das Baugesuch für den Dorfplatz eingereicht. Die Bauausführungen sind auf Frühling 2022 geplant. Der neue Platz wird inmitten der zurzeit in Bau befindlichen Mehrfamilienhäuser und zugleich nahe bei der Bank und dem Dorfladen ein Verweilort für die Bevölkerung werden. Auch bei der Bauund Nutzungsordnung ist Kaisten auf Kurz. Die BNO befindet sich zurzeit bei der Vorprüfung beim Kanton. Unter anderem, so Brem, führen die 126 Eingaben während der Mitwirkung wie auch weitere Faktoren zu einer Kostenüberschreitung. Statt 255 000 Franken geht man zurzeit von 400 000 Franken aus.

Die beiden zurzeit als Asylunterkünfte genutzten Liegenschaften 8 und 10 an der Schulstrasse sollen in absehbarer Zeit weichen und Platz für Neues machen. Das Konzept des Gemeinderates sieht eine Überbauung mit zehn bis zwölf Wohnungen sowie einem Mehrzweckraum vor, nutzbar möglicherweise für die familienergänzende Kinderbetreuung. Zu dem Überbauungsprojekt direkt neben der Schulanlage Wuermatt wird für die Bevölkerung noch ein Workshop stattfinden.

Nicht stattfinden werden, so Gemeindeammann Arpad Major, die 1. August-Feier, die Jungbürgerfeier, der Neuzuzügertreff sowie der Seniorenausflug. Durchgeführt wird hingegen der bereits mehrfach verschobene Kulturerbetag. Er findet am 15. August statt.