Generationenwechsel beim Schützen

  05.06.2021 Gastronomie, Rheinfelden

Gute Auslastung auch im Corona-Jahr Die Schützen Rheinfelden AG konnte ihr Geschäftsjahr 2020 mit gutem Ergebnis abschliessen. Langjährige Führungskräfte werden die Geschäftsleitung und den Verwaltungsrat altershalber verlassen.

Walter Herzog

Wie die Schützengruppe, zu der die Hotels Schützen, Schiff und Eden sowie die Klinik Schützen gehören, in einer Medienmitteilung informiert, schliesst das ausserordentliche Geschäftsjahr 2020 für den Schützen, trotz Einschränkungen und Lockdown, insgesamt positiv ab.

Insbesondere der Klinikbetrieb erzielte erfreuliche Resultate. Zum ersten Mal in der Geschichte des Schützen wurde die Klinik während des Lockdowns vom Kanton Aargau unter Notrecht gestellt. Die Massnahmen waren eine grosse Herausforderung für alle Beteiligten, musste doch die Anzahl der Patientinnen und Patienten vorübergehend reduziert werden. Gleichzeitig war die Betreuung unter den erschwerten Bedingungen sehr aufwändig. In finanzieller Hinsicht sind die Resultate der Klinik dennoch erfreulich: Ab Jahresmitte war die Klinik stationär konstant sehr gut belegt. Positiv entwickelte sich auch die Auslastung in den Ambulatorien Rheinfelden und Aarau. Die Psychotherapeutische Tagesklinik lag trotz coronabedingten Ausfällen sogar über dem Vorjahresniveau.

Albi Wuhrmann, CFO der Schützen Rheinfelden AG und Vorsitzender der Geschäftsleitung 2020, zeigt sich darüber sehr zufrieden: «Unser Klinik-im-Hotel-Konzept hat sich in der Krise erneut als flexibles und gleichzeitig sehr starkes Modell bewiesen. Auch die umsichtige Finanzplanung hat sich bewährt: Wir konnten aus den Reserven der vorangegangenen Jahre schöpfen. Die Schützen Rheinfelden AG kam ohne Bundeskredite und ohne A-fondsperdu-Beiträge durch das Pandemiejahr und konnte die Liquidität des Unternehmens zu jedem Zeitpunkt gewährleisten.»

Die drei Restaurants Schiff am Rhein, Schützen und Eden im Park hingegen blicken auf ein durchzogenes Jahr zurück. Während der beiden Lockdowns im Frühling und im Winter mussten alle Restaurants sowie das Schwimmbad geschlossen werden. Es konnten alle Mitarbeitenden weiter beschäftigt werden, und Mitarbeitende, welche auf Kurzarbeit gesetzt wurden, erhielten weiterhin den vollen Lohn. Nach Ende des ersten Lockdowns profitierten die Restaurants im Sommer und im Herbst von ungewöhnlich warmen Temperaturen und zahlreichen Gästen in den Gärten und auf den Terrassen. Dies ermöglichte erfreuliche Umsatzzahlen in der Gastronomie.

Probleme mit Umbau Schützen
Durch die Kündigung des Generalunternehmer-Vertrages mit der Implenia Schweiz AG (die NFZ berichtete) wird sich die Wiedereröffnung des Schützen auf 2022 verzögern. Derzeit bereitet die Leitung des Schützen zusammen mit der Schützen Rheinfelden Immobilien AG den Neustart für die noch ausstehenden Modernisierungsmassnahmen vor. Nach Abschluss der formal notwendigen Schritte werden die Arbeiten fortgesetzt. Die Wiedereröffnung wird aller Voraussicht nach in der zweiten Jahreshälfte 2022 stattfinden. Gegenstand einer gerichtlichen Auseinandersetzung sind die geleisteten Vorauszahlungen an den Generalunternehmer, welchen keine Leistung gegenübersteht. Dabei geht es um beträchtliche Rückforderungen von circa fünf Millionen Franken.

Veränderungen in der Führung
Albi Wuhrmann zieht sich per Ende 2021 aus der Geschäftsleitung zurück. Er wird dem Schützen in seinen Funktionen im Stiftungsrat und in den Verwaltungsräten aber weiterhin mit einem Teilpensum zur Verfügung stehen. «Der Verwaltungsrat plant frühzeitig und mit grosser Sorgfalt die anstehenden Nachfolgen», heisst es in der Mitteilung. Denn auch im Verwaltungsrat der Schützen Rheinfelden AG stehen mit den Rücktritten des langjährigen ehemaligen CEO Samuel Rom und des VR-Präsidenten Matthys Dolder per Generalversammlung 2022 Nachfolgeregelungen an. Auch in der Schützen Rheinfelden Immobilien AG steht mit dem bereits früher angekündigten Rücktritt von Chris Leemann, langjähriger Vizepräsident, an der kommenden Generalversammlung im Juni eine Veränderung an. Wie die Geschäftsleitung des Schützen dazu weiter bemerkt, wird mit den anstehenden Neubesetzungen dieser Schlüsselpositionen der Übergang von einer Eigentümer-geführten Unternehmung zu einem Betrieb mit Führungskräften ohne Besitz fortgeführt. Dieser Wechsel war bereits mit der Stiftungslösung initiiert worden. Im Jahr 2017 war der Schützen in die bestehende gemeinnützige «Stiftung für psychosomatische, ganzheitliche Medizin Rheinfelden» überführt worden. Hinter dieser Stiftung steht mit der Stifterin Béatrice Oeri ein Mitglied der Familie der Roche-Erben, welche sich in verschiedenen Bereichen für die Gesellschaft engagiert.


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