Ein neues Brot für eine neue Gemeinde
15.06.2021 NordwestschweizBäckerei Mayer unterstützt Zurzach
Die neue Fusionsgemeinde Zurzach inspirierte die kreativen Unternehmer Gregor und Roman Maier, Bäckerei, Mustafa Mor, Bäckerei, und Sabine und Christian Traub, Metzgerei, zu einem tollen Projekt «Wurst&Brot».
Urs Ammann
(BAD) ZURZACH. Der neue Gemeinderat war fast in corpore dabei und unterstützte die Initianten sichtlich erfreut. Selbst Ständerat Hansjörg Knecht verliess das «Stöckli» vorzeitig und überbrachte seine Grüsse. Geschäftsführer Roman Maier und sein Bruder, Gregor, der Produktionsleiter, beeindruckten die Anwesenden im Pavillon mit einem Stück aus dem Tambourencorps Laufenburgs. Gregor Maier bildet dort sogar Jungtambouren aus; man kann sich vorstellen, dass einem ganz anders wurde, als die Beiden loslegten. Laufenburger meets Zurzacher Fasnacht! Welche Perspektiven tun sich da auf.
Roman Maier, der neun Filialen mit insgesamt 180 Mitarbeitende führt (Aarau, Bad Zurzach, Brugg, Frick, Gretzenbach, Laufenburg, Leibstadt, Möhlin und Zeiningen), produziert in Laufenburg, früher in der Altstadt, heute im Gewerbegebiet, begann dann gekonnt über das Projekt zu reden. Er stammt aus der fünften Generation, die seit 120 Jahren Backwaren herstellt. Man spürt ihm an, er hat Freude an seinem Beruf und kann stolz auf seine Leistungen sein.
Der Zusammenschluss – ein tolles Projekt
Ihn hatte die Präsentation des neuen Gemeinderates sehr imponiert und regelrecht inspiriert. «Warum nicht den Schwung der neuen Gemeinde mit ihrem neuen Logo nutzen und zusätzlichen Schub schaffen?» Sie haben getüftelt und probiert. Entstanden ist ein formal originelles Neun-Korn-Brot mit neuen Teilen, das die Geschichte der neuen Gemeinde auf originelle, kulinarische Weise erzählt.
Das Brot hat eine lange Triebführung erfahren (wird am Vortag hergestellt), denn ein guter Teig braucht Zeit für die Reifung. Es ist daher feucht, hat ein natürliches Aroma und ist auch nach einem Tag einwandfrei zu geniessen. Die Zutaten sind Buchweizenmehl, Dinkelmehl, Gerstenmalzmehl, Gerstenmehl, Hefe, Hirsef locken, Maisdunst, Meersalz, Roggenvollkornschrot, Sojagrütze, Wasser, Weizenmehl, Weizensauerteig und Weizenvollkornschrot. Die regionale Zugabe ist zusätzlich, dass das Mehl – samt und sonders – von der Knecht Mühle in Leibstadt stammt. Das Brot wird in Bad Zurzach, Laufenburg und Leibstadt zu erwerben sein. Mustafa Mor wird mit seinen Leuten die gleiche Rezeptur anwenden und das von ihm verkaufte Brot selber herstellen. Sein Hauptgeschäft ist immer noch in Villnachern und beschäftigt insgesamt zwanzig Mitarbeitende. ... und die Wurst?
Zu einem guten Stück Brot gehört, vor allem in dieser Jahreszeit, eine spezielle Wurst. Christian und Sabine Traub haben sich auch in die Arbeitsgruppe eingegeben und eine – optisch und geschmacklich – äusserst pfiffige Wildschwein-Grillwurst erschaffen, die wirklich einzigartig ist. Christian Traub hat lange gebraucht, um die Z-Form hinzukriegen; der Trick dabei ist, dass diese Form auch während des Grillierens bleibt. Das verlangt ein sehr arbeitsintensives Vorgehen. Er verwendet einheimisches Wildbrät, feinsten Speck und seine geheime Gewürzmischung, die aber so elegant ist, dass man tatsächlich keinen Senf braucht. Ein sichtlich gut gelaunter Ständerat Hansjörg Knecht zeigte sich sichtlich stolz, dass diese Unternehmer für regionale Produkte so innovativ einstehen und wünschte ihnen einen guten Start und viel Erfolg. Natürlich wies er darauf hin, dass er immer für rund ein halbes Jahr Mehl an Lager hat.
Der zukünftige Gemeindeammann Andi Meier dankte für die tolle, innovative Idee, für die Lancierung dieser Kampagne und für die tiefsinnige Betrachtungsweise, die dahintersteckt. Er zeigte sich sichtlich erfreut, dass die eingeleitete Akzeptanzkampagne schon die ersten Ideen entfacht hat und hofft auf weitere solch positive Signale. Etwas vom Augenfälligsten war, dass sich die neuen Gemeinderäte schon gefunden haben. Er herrschte eine gute Stimmung, es wurde gelacht und geredet, dass es eine Freude war. Aufbruch im Flecken total.
Übrigens: seit ein paar Tagen sind die Köstlichkeiten in den Läden; Grillwetter ist angesagt...