«Engagement lokal» nimmt Fahrt auf

  11.06.2021 Rheinfelden

Stadt schafft Teilzeitstelle

Seit geraumer Zeit hört man, dass der Nachwuchs in Vereinen fehle und dass immer mehr Menschen lieber ihr eigenes Süppchen kochen, als sich für die Gemeinschaft einzusetzen. Ist das so? Was dagegen tun? Solchen Fragen will das nationale Förderprojekt «engagement lokal» auf den Grund gehen und Abhilfe schaffen. Ziel ist, das freiwillige Engagement im Zusammenspiel mit der öffentlicher Hand, Wirtschaft und Zivilgesellschaft nachhaltig zu fördern. Dies erfolgt während der dreijährigen Förderphase modellhaft in schweizweit zehn Orten und Regionen. Rheinfelden wurde aus beinahe 50 Bewerbungen ausgewählt. «Seit Anfang 2021 nimmt das Rheinfelder ‹engagement lokal› konstant Fahrt auf», heisst es in einer Medienmitteilung.

Das Projekt wurde 2019 in einer Arbeitsgruppe der Sozialkommission unter der Leitung von Stadtrat Dominik Burkhardt angedacht und mit Partnern abgestimmt und konzipiert. Nachdem die Bewerbung den Zuschlag erhielt, der Stadtrat seine Zustimmung gab und sich die Corona-Aussichten etwas aufhellten, wurden Anfang Jahr erste Gespräche geführt, um Akteure aus den Sektoren Zivilgesellschaft und Wirtschaft für die Mitwirkung und die Mitentwicklung des Projektes zu gewinnen. Mit einer ausgewählten Basis von Vertreterinnen und Vertretern aus Rheinfeldens Vereinslandschaft, der Wirtschaft, den Kirchen und der öffentlichen Hand wurde eine Steuergruppe gebildet, die dem Projekt Schub verleihen und die Fahrtrichtung mitbestimmen soll. Auch die badische Schwesterstadt Rheinfelden (Baden) ist mit an Bord und hochmotiviert, gemeinsame Projekte und Aktivitäten zu lancieren.

Das Projekt «engagement lokal» wird explizit nicht alleine von der Stadt organisiert und getragen, sondern baut bereits vom Ansatz des Förderprojekts her auf partnerschaftliche Zusammenarbeit der Sektoren öffentliche Hand, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Die Stadt soll vorwiegend als Multiplikator fungieren, das Projekt administrativ und methodisch führen und sich um die Erarbeitung und Bereitstellung einer Plattform kümmern, worin sich alle Interessierten zusammen engagieren können. «Das Projekt funktioniert also nur dann, wenn es von Beteiligten aus allen Sektoren, mitgetragen wird. Dadurch ist gewährleistet, dass nur weiterverfolgt wird, was aus verschiedenen Sichtweisen sinnvoll ist und Aussicht auf einen nachhaltigen Nutzen hat», heisst es in einer Medienmitteilung.

Um das Projekt richtig zu lancieren und die diversen Aufgabenfelder anzupacken, wurde eine 30-Prozent-Teilzeitstelle geschaffen. Sie ist administrativ und personell als Stab beim städtischen Sozialdienst angesiedelt. Nach einem Bewerbungsprozess mit erfreulich vielen und guten Bewerbungen hat Gabriel Meisel die Stelle als Geschäftsleiter «engagement lokal» angetreten. Er ist gebürtiger Rheinfelder, ehemals Aktiver in verschiedenen Rheinfelder Vereinen, soziokultureller Animator, Film- und Kulturschaffender und wohnhaft in Basel.

Bevor das Rheinfelder «engagementlokal» konkrete Konzepte, Angebote oder Projekte lanciert, möchten die Projektverantwortlichen mit einer Situationsanalyse beginnen und verschiedene Akteure ans Projekt heranführen, die einen Bezug zu freiwilligem Engagement haben. Im Fokus stehen Vertretende von Vereinen, von Organisationen mit freiwilligen Aktivitäten, von Unternehmen und der öffentlichen Hand sowie freiwillig Engagierte, ehemalige Freiwillige und Menschen, die freiwillig tätig werden könnten. Die Situationsanalyse ist momentan als Recherchearbeit, partizipativer Workshop sowie als individuelles Gesprächsformat angedacht. Es gilt, das Zielvorhaben des Projektes herauszukristallisieren und Ansatzpunkte und Umsetzungsideen zu entwickeln. (mgt/nfz)

«engagement lokal» ruft alle Interessierten dazu auf, sich Gedanken zu machen, wie die Freiwilligenarbeit zu stärken wäre. Anregungen und Inputs empfängt der Geschäftsführer Gabriel Meisel sehr gerne unter gabriel.meisel@rheinfelden.ch.


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