Wie ist der Fricktaler Abendschwinget möglich?

  15.05.2021 Fricktal

Auch die Schwingerei war wegen der Corona-Pandemie einer langen Sperre in vielen Bereichen unterworfen. In neuster Zeit gibt es Locke - rungen. Dies gilt auch für den Fricktaler Abendschwinget vom 3. und 4. Juli in Herznach. OK-Präsident Simon Hunziker und Schwingklub-Präsident David Schreiber stehen der Neuen Fricktaler Zeitung Red und Antwort.

Hans Zemp

NFZ: Wie stehen die Chancen aktuell, dass man in Herznach am 3. Juli einen tollen Abendschwinget und einen würdigen Aargauer Kantonalen Ringertag erleben wird?
Simon Hunziker:
Der Gemeinderat steht dem Anlass positiv gegenüber. Verlangt wird ein klares Konzept. Es ist unsere Aufgabe, alle am Festdatum geltenden Bestimmungen ins Konzept einzupassen, und zwar so, dass sie auch eingehalten werden können. Momentan müssen Sportler einen Negativtest vorweisen und das funktioniert sehr gut. Es wäre sogar denkbar, dies auch für Zuschauer zu gewährleisten, sollte es nötig sein. Was kommen wird, wird man sehen. Wenn wir Zuschauer begrüssen dürfen, haben wir genügend Raum und Platz, räumliche Bestimmungen und Auflagen können wir gewährleisten.

Wie gross ist das Fest geplant?
Simon Hunziker:
Momentan ist kein grosses Fest geplant. Der endgültige Entscheid über die Grösse wird, wenn klar ist, welche Möglichkeiten gegeben werden, spontan gefällt.
David Schreiber: Die Option der generellen Öffnung, auch für den Breitensport, ab Mitte Juni scheint absolut drin zu liegen. Bis zu diesem Zeitpunkt sollte so geöffnet werden, dass Veranstaltungen für 3500 Zuschauer möglich werden, so hofft auch der Eidgenössische Technische Leiter im Schwingerverband, Stefan Strebel. Er stellt in Aussicht, dass zu den aktuellen Bestimmungen neue Voraussetzungen und Lockerungen anstehen. Die Jungschwinger führten bereits Jungschwingertage durch. Es entstanden daraus keine Probleme.

Was bedeutet das im Hinblick auf Herznach?
David Schreiber:
Die Aussichten, den Schwingeranlass auszutragen, sind gross. Darum sollen voraussichtlich die Schwinger der ganzen Nordwestschweiz und Gäste aus Küssnacht am Rigi und Unterthurgau eingeladen werden. Eingeladen werden Aktive und Jungschwinger. Es wird interessant sein zu beobachten, wie sich die lange Zwangspause auf die Qualität der Schwingerarbeit auswirken wird.

Ist an der Einladung etwas neu nach dieser Corona-Zeit?
David Schreiber:
Es ist durchaus möglich, dass der Fricktaler Abendschwinget der erste Schwingeranlass sein wird, der wieder alle Kategorien, also Aktive und Nachwuchs, an den Start zulassen kann. Und das erst noch vor Zuschauern. Das verspricht Spannung. Es ist mir zwar bewusst, dass bei den Einladungen Einschränkungen gemacht werden müssen, wenn der Anmeldeboom zu gross wird.

Wie gedenkt man das Problem mit einer allfälligen Beschränkung der Zuschauerzahlen zu lösen?
David Schreiber:
Es ist uns ein Anliegen, dass vorab Eltern des Nachw uchses und Sponsoren zum Schwingfest Zugang erhalten. Was weiter möglich wird, wird abgeklärt.
Simon Hunziker: Es ist mir sehr wichtig, dass die Leute vom Support und solche, die immer wieder unterstützen, das Fest auch erleben dürfen und die Zweikämpfe miterleben können. Diese Chance muss man wirklich geben können.

Und wie ist es mit dem Ringen?
David Schreiber:
Auch im Ringen werden die Restriktionen gelockert. Am 12. Juni führen die Luzerner in Ballwil für den Nachwuchs einen Sägemehlringertag durch. Dort entstehen sicher erste Erkenntnisse. Die Luzerner erwarten viele Anmeldungen. Und das wird bestimmt auf den Aargauer Ringertag in Herznach abfärben. Vermutlich werden ja die Aktiven auch starten dürfen.
Simon Hunziker: Ich möchte ebenfalls viele Ringer am Start zulassen, und zwar Nachwuchsringer und Aktive aller Jahrgänge. Ich freue mich natürlich, wenn keine Starteinschränkungen mehr bestehen werden. Die Spielregeln werden aber ganz klar eingehalten.

Unter den Steinstössern ist der Unmut momentan ziemlich gross. Die grossen Schwingfeste berücksichtigen das Steinstossen aktuell nicht. Dies gilt für das Innerschweizer, das Zuger, den Stoos- und Rigischwinget. Die Steinstösser sollen aber nach der langen Pause wieder die Möglichkeit erhalten, sich im Wettkampf zu messen. Die Athleten brennen darauf, waren die letzten Wettkämpfe doch im September 2019.

Ich hoffe sehr, dass das Interesse an den Anlässen in der Bevölkerung nicht verloren ging. Für die Organisatoren und für die Festbesucher wäre es schön, wenn man wieder ungezwungen zusammenkommen könnte und das Gesellschaftliche und Traditionelle geniessen dürfte oder besser darf.


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote