Kritischen Umgang mit Informationen lernen

  07.05.2021 Nordwestschweiz

Die Förderung der Medienkompetenz an der Schule

«Der Lügendetektor», das von der EU ausgezeichnete europaweite Nachrichtenkompetenzprojekt, startet in Zusammenarbeit mit dem Verlegerverband Schweizer Medien ein Programm für Klassenbesuche in der Schweiz.

«Die Lügendetektor Workshops an den Schulen beschäftigen sich mit einem hochaktuellen und wichtigen Thema», sagt Marianne Läderach, Leiterin des Medieninstituts des Verlegerverbands Schweizer Medien. «Jugendliche lernen, wie sie Informationen kritisch bewerten und Desinformation in einer zunehmend komplizierten digitalen Medienlandschaft erkennen können. Gleichzeitig geben Medienschaffende einen spannenden Einblick in ihre Arbeit. Sie zeigen auch, wie Fehler im alltäglichen Journalismus passieren können und inwieweit sich diese von absichtlichen Fälschungen unterscheiden.»

Die Förderung der Medienkompetenz ist ein Schwerpunktthema des Verlegerverbandes Schweizer Medien. Im Laufe eines Jahres wird das Projekt «Lie Detectors» Klassenbesuche von Journalistinnen und Journalisten für Schüler im Alter von 10 bis 15 Jahren und ihre Lehrkräfte organisieren, in denen es darum geht, wie sie Falschmeldungen auf sozialen Plattformen enttarnen können und wie der professionelle Journalismus funktioniert. Während der Pandemie finden Besuche per Videokonferenz statt. Medienschaffende benutzen für die interaktiven Schulungen ein Konzept, das «Lie Detectors» mit Kindern, Lehrkräften und Psychologen entwickelt hat. All dies ist kostenlos für Schulen: Lie Detectors ist eine gemeinnützige Organisation, die von Hansjörg Wyss und der Wyss Stiftung finanziert wird. Die Pandemie hat weiter verdeutlicht, welch wichtige Rolle kritische Medienkompetenz bei der Eindämmung der Desinformation und den damit verbundenen Risiken für Demokratie und Sicherheit spielt. Die «Lügendetektoren», die bereits in Österreich, Belgien und Deutschland aktiv sind, werden zusammen mit Schweizer Medien bis zu 75 Schweizer Medienschaffende auswählen und sie für interaktive Workshops zur Nachrichtenkompetenz in deutschsprachigen Klassenzimmern in der Schweiz schulen. «Die überwiegende Mehrheit von Schüler reist bereits sehr weit und vor allem allein im Internet und in den sozialen Medien und nimmt viel von dem auf, was als Information zirkuliert. Wir erinnern sie an das, was die meisten als Kleinkinder lernen: Es ist unklug, Süssigkeiten von Fremden anzunehmen. In Zeiten einer Überflutung von Information benötigen wir alle die entsprechenden Fähigkeiten, um nicht alles zu schlucken, was wir online finden, und auch, um den Wert und die Eigenschaften zuverlässiger Informationen zu erkennen», sagt die Geschäftsführerin des Projektes, Juliane von Reppert-Bismarck. (nfz)


Interessiert?

Für einen Besuch von Lügendetektoren benötigen Lehrkräfte folgendes: 90 Minuten Zeit, eine Videokonferenzplattform und Internetzugang sowie natürlich engagierte Schülerinnen und Schüler im Alter von 10 bis 15 Jahren. Schulgruppen erhalten Arbeitsmaterialien, um sich auf den Besuch der Journalistinnen und Journalisten vorzubereiten. Kontaktperson für Lehrpersonen: Marianne Läderach, marianne@ lie-detectors.org.
Weitere Informationen unter www.lie-detectors.org/de www.schweizermedien.ch


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