Steiner Rheinbrückstrasse sorgt für rote Köpfe

  07.04.2021 Stein

Anwohner befürchten fehlende Verkehrssicherheit. Die Gemeinde hält dagegen

Im Zuge der von der Steiner Gemeindeversammlung genehmigten Fahrradverbindung zwischen Stein und Bad Säckingen soll auch die Rheinbrückstrasse erneuert werden. Neun Einsprachen, so Gemeindeschreiber Sascha Roth, sind während der Auflagefrist eingegangen.

Susanne Hörth

«Die Verärgerung ist gross. Die Anwohner der Rheinbrückstrasse stellen sich gegen den Einbau eines Trottoirs und haben deshalb Einsprachen gemacht», hält Franz Meier aus Stein in einer Zeitungseinsendung fest. Er kritisiert, die Gemeindebehörde habe den Einbau eines Trottoirs nicht kommuniziert. Gemeindeverwalter Sascha Roth verweist auf den Ergänzungstext, welcher in Zusammenhang mit der Auflagefrist im amtlichen Publikationsorgan erschienen ist. Darin steht unter anderem: «Der viel zu kleine Gehsteig mit 60 Zentimeter Breite wird mit dem ganzen Strassenbelag zurückgebaut. Der Fussverkehr soll neu auf einem 2,90 Meter breiten Gehsteig geführt werden. Die privaten Stützmauern bleiben erhalten. Die Fahrbahnbreite wird an die heutigen Verhältnisse angepasst.»

Mischverkehr in Tempo-30-Zonen
Laut Meier und nach seiner Rücksprache bei Kanton und Fachverbänden soll in Tempo-30-Zonen mit Mischverkehr keine Verkehrstrennung angestrebt werden. Bemängelt wird zudem, dass die bisherigen Blumen-Container verschwinden würden. Zudem wird befürchtet, dass mit der Erneuerung der Rheinbrückstrasse die Aufheizung des Lebensraumes begünstigt wird. Hier wird auch auf nicht vorgesehene Bauminseln verwiesen. Darauf der Steiner Verwaltungsleiter: «Die vorhandenen Blumenkübel und insbesondere belegte Parkfelder grenzen heute den Strassenraum ein. Parkfelder wird es auch nach der Sanierung geben.» Weiter führt Roth aus, dass der Begriff «Mischverkehr» sich auf den fahrenden Verkehr beziehe. «Damit ist gemeint, dass in Tempo-30-Zonen keine separaten Velospuren markiert werden sollen, sondern Velo- und motorisierter Verkehr die gleiche Fahrspur nutzen. Da aber der Fahrzeugverkehr auf der Fahrbahn gegenüber dem Fussverkehr Vortritt hat, ist ein Trottoir zwingend erforderlich.» Ansonsten fehle dem Fussverkehr eine Fläche, welche ein sicheres Gehen beziehungsweise einen sicheren Aufenthalt gewährleiste. Als Geldverschwendung erachtet Meier das Auswechseln sämtlicher Randsteine. Das sei erst vor einigen Jahren gemacht worden. Warum müssen die Randsteine ersetzt werden? Dazu Sascha Roth: «Eine Strassensanierung lässt sich nur sauber und korrekt durchführen, wenn die ganze Strasse erneuert wird. Dabei ist es unumgänglich, dass auch kleinere Abschnitte, wie zum Beispiel der genannte Streifen für die neue Starkstromleitung, die noch einen guten Belagszustand aufweisen, einbezogen werden. Durch das Projekt soll aber in erster Linie eine Umgestaltung und dadurch ein Mehrwert für die Bevölkerung entstehen. Schliesslich soll ein neues Trottoir zugunsten einer sicheren und komfortablen Fussverkehrsführung erstellt werden.

Gegen Fahrverbot
Angesprochen wird auch, warum bei der Förderung der Veloroute Bad-Säckingen Stein kein konsequentes Fahrverbot für Nicht-Anwohner durchgesetzt wird. Dazu heisst es von Seiten der Gemeinde, dass die Regionalpolizei regelmässig Kontrollen durchführe. Es werde nicht nur wegen Überschreitung der Parkzeit von maximal drei Stunden gebüsst, sondern auch, wenn es Hinweise darauf gibt, dass die Voraussetzungen für das Befahren der Fahrverbotszone nicht gegeben sind (beispielsweise Aufenthalt in Bad Säckingen). «Das Quartier hat ein geringes Aufkommen an Motorfahrzeugverkehr», so die Gemeinde. Der Steiner Gemeindeschreiber nimmt noch zu einem weiteren Vorwurf von Franz Meier Stellung. Dieser sieht mit dem Bundstein und seinem Absatz von drei Zentimetern eine grosse Gefahr für Velofahrer. Insbesondere dann, wenn die Velofahrer durch ein entgegenkommendes Auto auf den Gehbereich abgedrängt werden. Roth verweist hier auch auf die Rheinfelder Roberstenstrasse. «Die beiden Strassenräume sind in etwa gleich breit. Die Aufteilung in Fahrbahn und Gehweg wäre mit der umgestalteten Rheinbrückstrasse vergleichbar. Zudem wurde in der Roberstenstrasse ebenfalls ein drei Zentimeter hoher Absatz verbaut.» Keine der skizzierten Situationen wie aufgrund der zu engen Fahrbahn abgedrängte Velos; zu schnell fahrende Autos wegen zu breiter Fahrbahn oder nicht wahrgenommene Stolperfalle (drei Zentimeter hoher Absatz zwischen Bundstein und Fahrbahn) seien dort eingetreten.


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