Neue Drachen im Zolli

  27.04.2021 Nordwestschweiz

Spektakulär gefärbt, aber nicht aktiv giftig

Im Zoo Basel sind zwei Drachen eingezogen. Es handelt sich um eine speziell farbenfrohe Muränenart, die erstmals im Vivarium gezeigt wird.

BASEL. Wegen ihrer Flecken wird sie oft als Leopardmuräne bezeichnet. Aufgrund des drachenähnlichen Kopfes ist «Drachenmuräne» aber der treffendere Name. Die zwei Drachenmuränen sind Ende letzten Jahres ins Schaubecken 18 im Vivarium eingezogen. Zuvor durchlebten sie vier Wochen lang hinter den Kulissen die übliche Quarantäne. Im Schaubecken 18 im Vivarium dreht sich alles um Gifte im Meer. Muränen sind zwar recht bissig, ihr Biss selbst ist aber ungiftig, da sie keine Giftdrüse haben. Wie bei jedem Biss eines Tieres kann es jedoch zu einer Infektion durch Übertragung von Keimen kommen, die in der natürlichen Maulflora enthalten sind.
Giftig sind Muränen trotzdem – und zwar sogenannt passiv giftig, weshalb man sie nicht verzehren sollte. Das Gift befindet sich bei ihnen in Form von hämolytischen Proteinen im Blut. Die Drachenmuräne warnt ihre Feinde vor ihrer Giftigkeit mit einer Färbung, die spektakulärer ist als bei allen anderen Muränenarten: Auf einer orangen bis roten Grundfärbung befinden sich unregelmässige weisse Flecken mit einer bläulichen oder schwarzen Umrandung.

Ein Kopf wie ein chinesischer Drache
Muränen haben vier Nasenlöcher, wobei die vorderen zwei röhrenförmig nach vorne verlängert sind. Bei der Drachenmuräne sind auch die beiden hinteren Nasenöffnungen deutlich verlängert. Diese langen und fleischigen Überaugententakel verleihen ihrem Kopf das Aussehen eines chinesischen Drachens. Da die Kiefer am vorderen Ende nach innen gebogen sind und die Zähne bei geschlossenem Maul sichtbar bleiben, wird diese Ähnlichkeit noch unterstrichen. Mit 90 Zentimetern gehört die Art zu den eher kleinen Muränenarten. Man findet sie im tropischen westlichen Indopazifik, vor allem in der Meeresregion von Madagaskar und den umliegenden Inseln, an der Südküste der Arabischen Halbinsel und im Pazifik südlich von Japan und bei Französisch-Polynesien. Dort lebt sie in Korallenriffen und felsigen Gebieten in einer Tiefe von 8 bis 60 Metern. Die Drachenmuräne versteckt sich gerne in Höhlen und ernährt sich von kleinen Fischen und Krebstieren. Da ihre Bestände noch relativ gut sind, wird die Art als «nicht gefährdet» geführt. (nfz)


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