Landfrauen bewegen

  09.04.2021 Laufenburg

Gedanken fliessen lassen…

In einer Weiterbildung habe ich gelernt, mich mit Agrarthemen auseinanderzusetzen und auch den Mut zu haben, offen mit anderen Menschen darüber zu reden. Wichtig vor allem für Leute, die nur wenig oder gar keine Berührungspunkte mit der aktuellen Landwirtschaft haben. Diesen Sommer entscheidet das Schweizer Stimmvolk über zwei, für die Zukunft entscheidende Initiativen. Daher kommt mein Anliegen diesmal in schriftlicher Form.

1. Sauberes Wasser
Auch ich möchte ohne Bedenken sauberes Wasser trinken. Seit Jahren ist die Schweizer Landwirtschaft bemüht, so wenig Spritzmittel wie möglich einzusetzen. Dazu gibt es genaue gesetzliche Bestimmungen und jährliche Kontrollen für die Landwirtschaftsbetriebe. Das Land ist die Lebensgrundlage für uns Bauernfamilien. Es liegt in unserem Interesse nicht alles totzuspritzen. Dank den geschaffenen Biodiversitätsflächen finden sich wieder vermehrt Vögel und Insekten auf den Feldern. Überlegen Sie sich mal, wieviel Gifte und Mittel von eingesetzten Medikamenten ins Wasser fliessen? Die Reinigungs- und Kosmetikindustrie produziert zig tausend Produkte, welche nicht vollständig biologisch abbaubar sind. Auch diese Stoffe treffen sich im Abwasser.

2. Pflanzenschutz
Wird in der Landwirtschaft, insbesondere im Gemüse- und Obstbau, vollständig auf Pflanzenschutz verzichtet, führt dies zu Ertragsausfällen. Diese müssten mit Importen kompensiert werden. Die Schweizer Bevölkerung braucht ja genügend Lebensmittel. Fazit wäre, dass dann eine höhere Konzentration von Spritzmitteln in unserem Essen zu finden wäre. So nebenbei; in unserem Land wird nur etwa 10 Prozent biologisch eingekauft! Im Ausland finden sich hochgespritzte Kulturen, wo sich kein Vogel und keine Biene finden. Wenn unsere Tiere nur noch von hofeigenem Futter gefüttert werden, wird’s schwierig. Viele Bauern würden die Tierhaltung aufgeben. Eier und Fleisch würden von ausserhalb der Schweiz bezogen. Und da, liebe Leserinnen und Leser, gelten nicht so strenge Tierschutzbestimmungen.

Folgendes zum Schluss: Die Mehrheit der Schweizer Bäuerinnen und Bauern ist tagtäglich bemüht, ihren Beitrag für eine tier und pflanzenfreundliche Schweiz zu leisten. Denken Sie gut nach und stellen Sie der bäuerlichen Bevölkerung Ihre Fragen; bevor Sie ihren Abstimmungszettel einwerfen.

www.landfrauen-laufenburg.ch www.landfrauen-rheinfelden.ch


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