Am 21. April hat in der Tagespresse Projektmanagerin Corinne von Wyl von der Trägerschaft der vento ludens GmbH betont: «Der Windpark Burg rechnet mit einem Stromertrag von 21 Gigawattstunden pro Jahr. Dies entspricht in etwa dem Bedarf aller Haushalte der Stadt Aarau.» Eine Rückfrage bei der zuständigen Fachstelle in Aarau hat ergeben: «Die Stadt Aarau hatte in den letzten 5 Jahren einen durchschnittlichen Jahres-Stromabsatz von 190 GWh. Die erwähnte Jahresproduktion macht also etwa einen Neuntel der benötigten elektrischen Energie der Stadt aus.» Seit 12 Jahren befasse ich mich im Vorstand von «Pro Burg» mit der Windenergie und seit Jahren in verschiedenen Gremien mit Energiefragen. Was ich in diesen 12 Jahren in Sachen Windenergie von Fehlbehauptungen bis Lügen entgegennehmen musste, geht auf keine Kuhhaut. Der Ertrag der bisher 37 Windkraftanlagen in der Schweiz ist marginal, er beträgt 0,2% des gesamten Inlandbedarfes. Jetzt läuft die Planauflage für die neue Windkraftanlage auf Burg. Darf man hier endlich von Seiten der Akteure mit etwas Fairness, Korrektheit und vor allem klaren und belegbaren Fakten rechnen? Neben den erwähnten Zahlen ist auch zu bedenken: Der Wind ist unberechenbar, er weht, wann und wo er will. Man nennt das «Flatterenergie», deren Nutzung begleitet sein muss mit x anderen Energieproduktionen und die allein keine Gewähr bietet in einer Flaute oder bei einem Produktionstief die Lücke zu füllen. Die Netzsicherheit ist für unser Land unabdingbar. Der zuständige Stromverteiler Swissgrid (Sitz in Aarau und Laufenburg) steht dafür in der direkten täglichen Verantwortung. Er kann von diesem «Dienst am Versorgungssteuerpult» ein Liedlein singen. Die Stadt Aarau kennt diese Zusammenhänge natürlich bestens. Sie beschäftigt sich derzeit richtigerweise mit der Totalerneuerung des eigenen Flusskraftwerkes, wo sie mit einer sicheren und konstanten Mehrproduktion von 20% der erneuerbaren und umweltfreundlichen Wasserkraft rechnen kann.

PETER BIRCHER, WÖLFLINSWIL