Impfstoff-Abfüllung kurz vor dem Start

  07.04.2021 Stein

Fricktaler Beitrag in der Krisenbekämpfung

Bei der Novartis in Stein laufen die letzten Vorbereitungen für die Abfüllung des Biontech-Impfstoffes. Rund 5 Millionen Franken investierte das Pharmaunternehmen in die Anpassung der Produktionsbereiche.

Susanne Hörth

Bei der Novartis in Stein laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. In diesen Tagen soll im grossen Stil mit der Produktion, genauer der Abfüllung des Biontech-Impfstoffes, begonnen werden. Bereits im Ja nuar informierte Novartis über die Unterzeichnung einer Vereinbarung mit Pfizer Biontech, Deutschland. Es geht dabei um die Nutzung einer Novartis-Produktionsstätte im Werk Stein. In dieser wird der angelieferte Covid-19-Impfstoff unter aseptischen Bedingungen in Infektionsflaschen abgefüllt.

Novartis-Mediensprecher Satoshi Sugimoto hält sich zwar auf Anfrage der NFZ etwas zurück, betont aber, dass wie angekündigt im laufenden zweiten Quartal mit der Abfüllung gestartet wird. Eine solche Produktion innert Kürze hochzufahren, sei ein herausforderndes Unterfangen. «Für gewöhnlich dauert die Einführung eines neuen Produkts in unserem Werk eineinhalb Jahre, bis es losgehen kann. In diesem Fall versuchen wir, den Aufwand in nur wenige Monate zu komprimieren.» Angaben zur geplanten Abfüllmenge werden von Seiten Novartis keine gemacht. Es seien auf jeden Fall substanzielle Mengen, so der Mediensprecher.

Die in Stein abgefüllten Injektionsf laschen gehen an Biontech zurück und werden von dort weltweit an Kunden im Gesundheitswesen ausgeliefert. «Erste Lieferungen werden für das dritte Quartal erwartet», so Satoshi Sugimoto. Auf die Frage, ob der im Fricktal abgefüllte Impfstoff auch in der Schweiz zur Anwendung kommt, führt er einleitend an, dass die Nutzung der Novartis Produktionskapazitäten in Stein dazu beitragen werde, die weltweite Versorgung mit dem Covid-19-Impfstoff zu unterstützen. Novartis sei jedoch nur am Fill & Finish-Prozess beteiligt. Die Verantwortung für den Vertrieb liege vollständig bei Biontech.

Zusammen gegen Corona
Den Stellenwert des Novartis-Beitrages bei der Corona-Bekämpfung ordnet Sugimoto wie folgt ein: «Die Pandemie hat zu einer noch nie dagewesenen Zusammenarbeit in der gesamten Pharmaindustrie geführt.» Die Unternehmen würden ihre kollektive Innovationskraft und globale Präsenz nutzen, um die Pandemie so schnell wie möglich zu beenden. «Diese Vereinbarung steht ganz im Einklang mit unserer Verpflichtung, bei diesen Bemühungen eine führende Rolle zu spielen.»

Der Mediensprecher betont zudem, wie stolz man auch bei der Novartis Stein sei, einen Anteil zur Entschärfung der Covid-19-Situation beizutragen, indem sie das Wissen und die Fähigkeiten ihrer Mitarbeitenden sowie die vorhandene Infrastruktur einsetzt. «Das aktuelle Engagement ist jedoch auf zwei bis drei Jahre begrenzt. Es hat daher weniger Einfluss auf die mittel- bis langfristige Zukunft des Standorts.» Novartis investiere rund 5 Millionen Franken in die Anpassung bestimmter Produktionsbereiche. «Damit wir eine zuverlässige und qualitativ hochwertige Herstellung des Impfstoffs gewährleisten können.»


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