Ihre Liebe für die Country-Musik entdeckte sie in den USA

  26.04.2021 Wölflinswil

Nicole Reimann aus Wölflinswil ist Sängerin und zweifache Mutter

Nicole Reimann-Häberli (31) ist vor zwei Wochen das zweite Mal Mutter geworden. Ihre zweite Schwangerschaft ist gut verlaufen – ganz im Gegensatz zur ersten. Abwechslung findet die junge Mutter in der Musik.

Andrea Marti

«Die Grosse ist bei einer Freundin, die Kleine liegt noch neben mir und schläft – wir sehen ja dann, für wie lange», meint Nicole Reimann-Häberli zu Beginn des Gesprächs mit der NFZ. Die 31-Jährige ist erst vor zwei Wochen das zweite Mal Mutter geworden. Inzwischen ist die junge Mutter aber wieder zuhause, ihr und ihrer Tochter geht es gut und die Familie lebt sich langsam zu viert ein.

Vor der Geburt ihrer ersten Tochter arbeitete sie in der Bäckerei Kunz als Verkäuferin, danach hat sie diesen Job an den Nagel gehängt. Jetzt kümmert sie sich zuhause um die Kinder und ihr Haus. Nicole Reimann und ihr Ehemann hätten sich ihre Aufgaben sehr klassisch aufgeteilt, erzählt sie. Er kümmere sich um ihren Bauernhof, während sie für Haus und Töchter sorge. «Das passt so total für uns beide», sagt Reimann zufrieden.

Singen als Teil vom «Duo Heartbeat»
Als Abwechslung zu ihrer Arbeit zuhause singt Nicole Reimann: Zusammen mit der Pianistin Céline Rüttimann bildet sie das «Duo Heartbeat», mit dem die beiden regelmässig an Hochzeiten, Geburtstagen oder anderen Anlässen auftreten. Ausserdem hat Nicole Reimann während der Corona-Pandemie auch noch eine CD aufgenommen, auf der sie Country-Songs singt. «Country Tales» heisst das Album mit vier Coversongs, aufgenommen hat Nicole Reimann sie mit einem befreundeten Musikproduzenten. Die Arbeit daran habe ihr grossen Spass gemacht, schwärmt sie. Inzwischen sind die Songs auch auf Spotify und iTunes erhältlich, «damit sie für jeden zugänglich sind», sagt Reimann. Ihre Vorliebe für Country-Musik entdeckte Reimann während einer fünfwöchigen Amerika-Reise, welche sie vor sechs Jahren unternommen hat. Zuerst erkundete sie zusammen mit einer Freundin unter anderem New York und Florida, bevor sie dann mit ihrem Ehemann Las Vegas und die Westküste von Los Angeles nach San Francisco hinaufreiste. Kennengelernt hat sie dabei nicht nur zahlreiche Städte, sondern auch einen neuen englischen Akzent: «Während den ersten Tagen habe ich kaum etwas verstanden – ich war mir bis dahin nur britisches Englisch gewohnt, das ja total anders ist!», erinnert sich Reimann.

Es blieben nur noch wenige Stunden
Momentan stehen für Reimann aber keine grossen Reisen mehr an. Zuerst einmal möchte sie sich jetzt von der Geburt ihrer zweiten Tochter erholen und sich mit ihr zusammen zuhause einleben. Dafür, dass sowohl Mutter als auch Tochter die Schwangerschaft gut überstanden haben, ist die ganze Familie enorm dankbar – denn bei Nicole Reimanns erster Schwangerschaft musste die junge Frau einiges durchmachen: Ihr Blutdruck war während der ganzen Schwangerschaft zu hoch und sie entwickelte eine Schwangerschaftsvergiftung. Nach nur sechs Monaten Schwangerschaft schickte man Reimann dann nach einer Kontrolle ins Spital, um eine prophylaktische Lungenreifung am Baby vorzunehmen – damit im Falle einer eventuellen Frühgeburt Unterstützung gewährleistet war. «Ich musste meinen Mann anrufen und auf sieben Uhr bestellen, damit wir die Lungenreifung besprechen konnten.»

Im Spital wurde dann ein Ultraschall gemacht, dann noch einer, und noch einer. «Irgendwie kamen immer mehr Ärzte ins Zimmer, sie meinten dann irgendwann, dass mein Mann sich beeilen sollte, das Baby wäre nicht mehr ausreichend versorgt – sie müssten einen Not-Kaiserschnitt machen.» Als Nicoles Mann eintraf, wurde die Operation vorgenommen und die gemeinsame Tochter zur Welt gebracht. Alles lief gut. Wie kritisch die Situation war, realisierte Reimann erst im Nachhinein richtig: «Kurz bevor ich operiert wurde, sagte mir ein Arzt, dass ich die Nacht nicht überleben würde, wenn das Kind nicht sofort zur Welt gebracht würde – es war eine Frage von Stunden. Wäre ich nach Hause und dann irgendwann schlafen gegangen, wäre ich im Schlaf ins Koma gefallen und einfach nicht mehr aufgewacht», erzählt Reimann. Dabei habe sie sich nicht einmal schwach gefühlt. «Ich hatte einfach keine Symptome wie Kopfschmerzen, Übelkeit oder Sehstörungen, was sonst üblich ist. Ich habe mich gefühlt, als hätte ich direkt zur Arbeit gehen können, noch während mir der Arzt sagte, wie schlecht es um mich stand». Erst in den ersten Tagen nach dem Kaiserschnitt habe sie sich schlecht gefühlt, weil sich ihr Körper entgiftete.

Währenddessen war ihre Neugeborene auf der Säuglingsstation, gerade 760 Gramm wog die Kleine. «Wir haben sie elf Wochen lang jeden Tag besucht, irgendwann durften wir sie halten, dann für sie singen.» Ob ihre Tochter gesund sei und bleiben würde, war lange nicht klar. Doch die inzwischen zweijährige Elin hat keinerlei Schäden davongetragen. Trotzdem haben die Erfahrungen mit der ersten Frühgeburt Nicole Reimann geprägt: «Jede Woche, die ich länger mit meiner zweiten Tochter schwanger war als mit meiner ersten, war quasi Bonus». Schlussendlich ist Nicole Reimanns Tochter Romy nur eine Woche vor dem geplanten Termin zur Welt gekommen – gesund und munter.

Die junge Familie ist denn auch jetzt nach der zweiten Schwangerschaft umso dankbarer dafür, dass es sowohl der Mutter als auch dem Kind gut geht. Nicole Reimann findet: «Man ist immer dankbar, wenn man ein gesundes Kind zur Welt bringt – aber wenn die Gesundheit einmal so unklar war, dann ist die Dankbarkeit umso grösser.»

Über ihre Erfahrungen hat Nicole Reimann auch im Podcast «Two Moms» gesprochen. Die Folge ist ab Mitte Mai zum Beispiel auf Spotify verfügbar.


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