Gemeinsam mit der Bevölkerung

  23.04.2021 Sulz

Die Zentrum AG soll schon bald aus der Taufe gehoben werden

Sie wollen nicht tatenlos dem drohenden Aus des Dorfladens zusehen, die vier Initianten der Zentrum AG. Ein vielversprechendes Projekt soll im Gebiet des heutigen Ladens ein attraktives Zentrum entstehen lassen.

Dieter Deiss

Exakt 50 Personen, also Corona konform, liessen sich in der Turnhalle Sulz über die Pläne von Meinrad Schraner, Alex Stäuble, Raffael Wächter und Reto Weiss über das Vorhaben informieren. Eingeladen waren Vertretungen des Gewerbes und der Vereine von Sulz und Laufenburg. Reto Weiss schilderte im Rahmen der Begrüssung den drohenden Verkauf des Dorfladens und die anstehenden Veränderungen bei der Raiffeisenbank. Dies mochten die vier Initianten nicht einfach so hinnehmen. In wenigen Monaten entwickelten sie ein Konzept, wie der Dorfladen gerettet werden könnte. Sie suchten nach Möglichkeiten, wie verschiedene Dienstleistungen an einem Ort zusammengefasst werden könnten. «Gemeinsam mit der Bevölkerung soll ein Zentrum für alle geschaffen werden», betonte Weiss.

Das Konzept erläuterte Raffael Wächter. Bei Volg ist man sehr zuversichtlich für das Vorhaben und ist bereit, einen Fünfjahresvertrag mit Option auf Verlängerung zu unterschreiben. Zudem wird der Detailhändler einen sechsstelligen Betrag in die Ladeneinrichtungen investieren. Die Raiffeisenbank Regio Laufenburg wird eine «Raiffeisenbox» an das Ladengebäude anbauen, wo auch ein Bankautomat für Ein- und Auszahlungen stehen wird. Bei der Vorstellung des Businessplans für das Unternehmen betonte Meinrad Schraner, dass die Zentrum AG kein Immobilienunternehmen ist, man wolle sich vielmehr auf Dienstleitungen an der Bevölkerung konzentrieren. Es schimmerte aber auch die Hoffnung durch, dass sich dereinst noch weitere Geschäfte in die AG integrieren lassen. Die Liegenschaft sei für die zukünftigen Aktionäre ein wichtiger Sicherheitsfaktor.

Anspruchsvoller Terminplan
Die von Alex Stäuble präsentierte Planbilanz rechnet mit einem Aktienkapital von 500 000 Franken und Fremdkapital von 209 000 Franken. Zur Finanzierung werden 500 Aktien zu 1000 Franken angeboten. «Wir nehmen aber auch mehr», meinte Stäuble. Die Mindestvorgabe ist ein Aktienkapital von 400 000 Franken. Die Zeichnungsfrist läuft bis zum 22. Mai 2021. Bei erfolgreicher Aktienplatzierung soll die Zentrum AG im Juni im Handelsregister eingetragen werden. Gleichzeitig erfolgt der Kauf der Liegenschaft. Der Laden «Treffpunkt» wird bis Ende Jahr weitergeführt. Nach einer kurzen Umbauphase sollten dann Volg und Raiffeisen ihre Tätigkeit im Februar 2022 aufnehmen. Die anschliessende Fragerunde wurde lediglich von zwei Votanten benutzt. So wies einer darauf hin, dass das Projekt auf dem Wohlwollen der Bevölkerung beruhe. Es töne sehr imponierend, brauche aber noch viel Überzeugungsarbeit, damit die Bevölkerung dann auch zu ihrem Laden steht. Etwas kritisch äusserte sich der zweite Fragesteller, der wissen wollte, weshalb man jetzt alles umbaue. Man hätte ja vorläufig wie bisher weiterfahren können, es laufe ja nicht schlecht. Reto Weiss wies in diesem Zusammenhang nochmals auf die geplanten Investitionen von Volg hin. Dies stimme optimistisch und zeige die Nachhaltigkeit. Volg wolle zudem mit regionalen und kommunalen Produzenten zusammenarbeiten. Er übernehme auch das bisherige Personal vom «Treffpunkt».

Wichtiger Schritt in die Zukunft
Seiner Freude Ausdruck über das geplante Vorhaben gab Stadtammann Herbert Weiss: «Dies ist ein Zeichen und ein wichtiger Schritt in die Zukunft.» Er dankte den Initianten für das grosse Engagement. Er hoffe, dass wir es gemeinsam schaffen, dass der Funke von Initianten auf die Bevölkerung überspringt. Weiss zeigte sich überzeugt davon, dass das Vorhaben gelingen wird.

Im Gespräch mit der NFZ zeigte sich Andreas Oeschger, Verwaltungsratspräsident der Raiffeisenbank Regio Laufenburg, ebenfalls sehr erfreut über das Vorhaben. Noch offen sei, was nach der Realisierung des Projekts mit dem bisherigen Bankgebäude geschehe. Die Bank werde sich selbstverständlich mit einem noch zu bestimmenden grösseren Betrag am Aktienkapital beteiligen, betonte er. Als einziger Vertreter des Laufenburger Gewerbes war Architekt Roland Lenzin anwesend. Er meinte zur NFZ: «Wir sind eine einzige Gemeinde, da ist es auch für den Ortsteil Laufenburg wichtig, dass der Ortsteil Sulz prosperiert.»


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