Fabienne Frey (geborene Hollinger) aus Gansingen ist nach Südungarn ausgewandert. Dort hat sie zusammen mit ihrer Lebensgefährtin Esther einen Tiergnadenhof eröffnet. Heute Donnerstagabend geben die beiden Frauen Einblick in das Projekt. Sie sind bei der TV-Sendung «Adieu Heimat – Schweizer wandern aus» dabei. Die erste Folge der siebten Staffel wird um 20.15 Uhr auf «3+» ausgestrahlt. Im Gespräch mit der NFZ verrät das Paar bereits, weshalb seine Wahl auf Südungarn fiel. (bz)

«Diese Abgeschiedenheit  haben wir gesucht»

Gansingerin verwirklicht in Ungarn ihren Traum

Fabienne Frey aus Gansingen und Esther Frey (aus dem Freiamt) haben in Südungarn einen Tiergnadenhof eröffnet. Heute Abend gibt das Paar in der neuen Staffel der Fernsehsendung «Adieu Heimat – Schweizer wandern aus» Einblick in sein Projekt und das neue Domizil.

Bernadette Zaniolo

«Ich hole Esther gleich dazu», sagt die Ex-Polizistin Fabienne Frey aus Gansingen beim Anruf der Journalistin. Man spürt gleich dieses Teamwork. Seit zwei Jahren ist Fabienne (geborene Hollinger) glücklich mit der Hundetrainerin Esther Frey aus Hägglingen im Freiamt verheiratet. Ohne die Sprache zu beherrschen oder Kontakte vor Ort, startete das ambitionierte Paar sein Tierasyl-Projekt und eröffnete im Süden von Ungarn, in Ruzsa, rund 20 Kilometer von der serbischen Grenze weg, einen Tiergnadenhof.

«Auszuwandern war schon immer ein Traum von Esther und ich habe mir das in den vergangenen Jahren auch gewünscht», schwärmt Fabienne. Esther träumte bereits 20 Jahre davon. Südungarn sei jedoch mehr ein «Zufallstreffer» gewesen. Zuerst stand Frankreich, dann Italien im Fokus. In Frankreich habe sich der Lebensstandard jedoch rasch nach oben entwickelt, was sich dann auch auf die Immobilienpreise ausgewirkt habe. In Italien waren die behördlichen Hindernisse derart gross, dass die beiden Frauen mal einfach so «über die Landkarte gefahren sind.»

«Gleich beim ersten Besuch haben wir uns direkt in diesen Hof verliebt», sagen sie zur Journalistin. Das Land sowie das Preis-/Leistungsverhältnis «trifft unsere Vorstellungen». Doch ohne Sprachkenntnisse. «Ist das nicht ein grosses Risiko», wollte die NFZ wissen. «Es war am Anfang definitiv schwierig», hält Esther fest. Vor allem die ersten sechs Monate, bis sie die Aufenthaltsbewilligung gehabt hätten. «Wir waren nahe am Verzweifeln und dachten, das funktioniert nie», so Fabienne. «Dann noch dieser Autounfall», schiebt sie nach. Autounfall? «Ja, wir hatten Riesenglück», betont Esther. «Bei zwei Totalschaden.»

Nicht nur, dass sie dies heil überstanden haben, schätzen die beiden Frauen. «Diese Abgeschiedenheit haben wir gesucht. Hier gibt es die schönsten Sonnenuntergänge. Wir haben ein Volk kennengelernt, das anfänglich etwas misstrauisch war, aber dann sehr hilfsbereit. Es ist einfach, das was wir uns gewünscht haben.» Der Hof der beiden befindet sich mitten in einem Wald, auf einer Lichtung. Der nächste Nachbar ist etwa 700 Meter entfernt, ohne dass man die Anwesen sieht. «Hier haben wir das Gefühl, wir seien alleine auf der Welt», sagt Esther. Das nächste Dorf ist mit dem Auto in rund zehn Minuten erreichbar.

Das Projekt
«Primär müssen wir zuerst eine Patenschaft generieren», hält Fabienne auf die Frage der Finanzierung des Tiergnadenhofs-Projekts fest. Dies um die Kosten für Gehege, Tierarzt, Stall und so weiter zu finanzieren. Unterdessen seien sie in der «luxuriösen» Lage und bekämen Spendengelder. «Wahnsinnig, wie solidarisch die Menschen sind», freuen sich die beiden. Am Anfang sei es jedoch nicht ohne «Türklinkenputzen» gegangen.

Die beiden Frauen sind Ende 2019 – zusammen mit ihren acht Hunden – nach Südungarn ausgewandert. Mit welchen weiteren tierischen Bewohnern sie ihre neue Heimat teilen, zeigen sie ab heute Abend in der Fernsehsendung «Adieu Heimat» auf «3+».

Start der 7. Staffel von «Adieu Heimat – Schweizer wandern aus» am 15. April, 20.15 Uhr, auf dem Schweizer Privatsender «3+».

www.3plus.tv