Zum Leserbrief «Verwüstete Büsche und Wood-Waste im Jurapark» von Heiner Keller, Oberzeihen, 13. April

Mit Erstaunen habe ich ihrem Leserbrief entnommen, wie sie sich über die Heckenpflege echauffieren. Ja, eine frisch gepflegte Hecke hat noch nie schön ausgesehen. Jedoch muss eine Hecke regelmässig geschnitten werden, damit sie möglichst dicht wird und auch bleibt. Die typischen Heckenbewohner sind eher Kleintiere und Vögel, diese sind auf eine dichte Hecke angewiesen, um darin Schutz und Nahrung zu finden. Der Heckenschnitt sollte im Frühjahr vor der Vegetation erfolgen. Damit sich die Tiere im Winter in der Hecke schützen und ernähren können. Die Hecken werden nach dem Schnitt bald austreiben und verbuschen. Diese Arbeiten erfolgen heute maschinell, da es niemand mehr gratis von Hand macht. Das Schnittholz brauchen Lebewesen, die auf Totholz angewiesen sind. Wenn ich daran denke, dass 10 Prozent des Aargauer Waldes als Altholzinsel und Naturschutzwald ausgeschieden wird, damit auch für diverse Lebewesen Totholz zur Verfügung steht: Ist das jetzt auch Wood-Waste?

Falls – wie von ihnen gefordert – die extremen Agrar-Initiativen angenommen werden sollten, werde ich meine 1,5 Kilometer Hecken nicht mehr pflegen, da ich auch kein Geld dafür erhalte. Die Hecken werden wieder so wie vor 30 Jahren aussehen, unten leer, ohne jeglichen Schutz und Nahrung für Kleintiere und Vögel. Die Hecken werden keinen vorgelagerten Magerwiesen-Streifen mehr haben. Weiter werde ich, die auf meinem Land gepflanzten Hecken wieder roden, denn ich kann sie mir schlichtweg nicht mehr leisten. Dort wird nachher Mais gedeihen müssen, da ich kein Futter für meine Kühe zukaufen darf. Daher, zweimal Nein, zu den extremen Agrar-Initiativen. Den eine vernünftige Agrarpolitik, die sich laufend bessert, dient der Natur mehr.

ANDY STEINACHER, GROSSRAT SVP, SCHUPFART