«Viele wollten so nicht aufhören»

  21.04.2021 Rheinfelden, Sport

Zweitliga-Eishockey: Beim EHC Rheinfelden büffeln sie wieder Kondition

Fünf Spieler verlassen die erste Mannschaft, zu den bisher zwei Zuzügen dürften noch weitere hinzukommen. Und der Sportchef des EHC Rheinfelden sagt: «Wir sind konkurrenzfähig.»

Ronny Wittenwiler

Obschon selbst von Frühling nicht die Rede sein konnte, startete die erste Mannschaft des EHC Rheinfelden am vergangenen Donnerstag ins Sommertraining, und nein, ein Geheimnis ist das nicht: Die eisfreie Trainingszeit sorgt bei einem richtigen Eishockeyaner nicht gerade für ein Feuer der Leidenschaft. Statt übers Eis zu gleiten wird jetzt auf dem Schiffacker an Kondition und Koordination gefeilt. Selbst Roman Huber, der EHCR-Sportchef, kann sich ein Lachen nicht verkneifen, als er darauf angesprochen wird. «Natürlich würde jeder lieber Eishockey spielen, aber das Sommertraining gehört halt dazu, um fit zu bleiben.»

Abgänge und Zuzüge
Und so erwacht der Rheinfelder Zweitligist aus einem Winterschlaf, der unfreiwillig lange gedauert hat. Denn statt wie erhofft im März nach dem Meisterkübel greifen zu können, wurde die Saison 2020/2021 des EHC Rheinfelden schon viel früher, nach nur gerade einem absolvierten Meisterschaftsspiel im Oktober, zuerst unter- und dann auch endgültig abgebrochen. Roman Huber, der als Sportchef gerade erst übernommen hatte, blickte damals über die Bande hinaus, als er mitten in der zweiten Corona-Welle seinen Standpunkt klarmachte: «Es ist nicht nötig, diesen Sport in der jetzigen Situation auszuüben. Es gibt im Moment sicher Wichtigeres.» Huber sprach damals auch davon, dass es für ihn als Sportchef aktuell nicht viel zu tun gebe. Das hat sich mittlerweile geändert. Der Kader des Zweitligisten ist in Bewegung, und der Sportchef muss ihn formen. «Wir verzeichnen in der ersten Mannschaft fünf Abgänge, zwei Spieler sind neu zu uns gestossen», sagt Roman Huber. Zu den Abgängen gehört neben Davide Cerminara, Dominique Moren, Kevin Asal und Thomas Gass (Goalie) auch der bisherige Kapitän Ken Steiner, der eine Eishockey-Pause einlegt. Neu zum Team stossen Yanick Ueltschi vom EHC Wiki-Münsingen (MySports League, nach National League und Swiss League die dritthöchste Spielklasse der Schweiz) und als neuer Goalie Jan Probst vom EV Dielsdorf-Niederhasli (2. Liga). «Wir sind derzeit daran, noch ein, zwei Spieler neu für die erste Mannschaft zu gewinnen», sagt Huber, spruchreif seien die potenziellen Transfers noch nicht. Fest steht dafür: Das Team wird auch die neue Saison mit dem bisherigen Duo Michael Eppler (Trainer) und Thomas Keller (Spielertrainer) in Angriff nehmen.

«Sind absolut konkurrenzfähig»
Für Sportchef Roman Huber steht bereits ausser Frage: «Diese Mannschaft ist stark.» Und in diesem Kader hat es Spieler, die es trotz nicht nur geliebtem Sommertraining noch einmal richtig wissen wollen. Huber sagt es so: «Einige Spieler hatten ursprünglich geplant, nach der letzten Saison 2020/2021 aufzuhören – wenn die Saison normal verlaufen wäre. So aber wollen sie nicht auf hören und hängen deswegen erst recht noch eine Saison an.» Auch die aktuellen fünf Abgänge im EHCR-Kader hätten weniger mit Corona als mit beruflichen oder familiären Gründen zu tun. Huber, der seit Januar mit jedem Spieler ein Einzelgespräch geführt hat, sagt es kurz und knapp: «Auch wenn sich andere Teams ebenso verstärken werden. Mit unserem Kader sind wir absolut konkurrenzfähig.»

Es mache allerdings nicht viel Sinn, der Mannschaft Druck aufzusetzen. «Die Balance zwischen Biss und Lockerheit muss stimmen. Das ist das Rezept für den Erfolg», ist sich der Sportchef sicher.

Ohnehin dauert es noch lange, bis für die EHC-Cracks wieder Eiszeit herrscht. Jetzt heisst es erst einmal: Kondition büffeln im heiss geliebten Sommertraining.


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