Zwei Dörfer, 24 Brücken, eine «Rückblende»

  28.03.2021 Wölflinswil

Trotz Einschränkungen und Ausfällen – vielfältig und bunt, so präsentiert die Kulturkommission Wölflinswil-Oberhof die Dorfchronik «Rückblende 2020». Spezielle Zeiten festgehalten in Texten und Bildern.

Simone Rufli

«Wir wollten 2020 sehr bewusst Brücken schlagen», schreibt Gabi Reimann im Vorwort der Dorfchronik. «In einem Jahr, das geprägt war von Solidarität, Nächstenliebe, Vertrauen, aber auch von Ängsten, Verzweiflung und Ungewissheit.» Und so hat sich das Team der «Rückblende» im Corona-Jahr 2020 auf den Weg durch die beiden Dörfer gemacht.

Herausgekommen ist eine beeindruckende Sammlung von Bildern über sage und schreibe sechzehn Brücken in Wölflinswil und deren acht in Oberhof. Dank einer Luftaufnahme und entsprechender Nummerierung der Bilder lässt sich die Lage der jeweiligen Brücke problemlos finden.

Brücken schlagen im Umgang mit anderen Menschen. Brücken nutzen, um weiterzukommen. Brücken überqueren, die in die Natur führen. Brücken als Verbindung zwischen zwei Dörfern und ihren Menschen. Brückenbauer standen im vergangenen Jahr vor grossen Herausforderungen. Indem die «Rückblende», angefangen mit Geburten über Kindergarten und Schule, das Vereinsleben, Firmen und Jubiläen bis hin zu Todesfällen, das Dorfleben abbildet, schlägt auch sie Brücken zwischen Generationen und Nachbargemeinden. Und sie sorgt dafür, dass so wichtige Ereignisse wie das 100-Jahr-Jubiläum des Männerchors Wölflinswil-Oberhof und das 50-Jahr-Jubiläum des Landgasthofs Ochsen in Wölflinswil gewürdigt werden. Wegen der Corona-Schutzmassnahmen konnte das Jubiläum im Sommer zwar nicht im grossen Stil, «aber mit vielen geschätzten Stammgästen, Familie und Freunden genossen werden», wird Jörg Lenzin vom «Ochsen» zitiert.

In der bewegten Geschichte des Männerchors erfährt man so manch heitere Episode, aber auch viel über die leidige Suche nach Dirigenten. Kein Dirigent, kein Chorleben und so kann man immer wieder von Unterbrüchen in der Vereins-Chronologie lesen. Sang man zuerst noch getrennt, brachte das Jahr 1968 die Wende. Der gemeinsame Besuch des Sängertreffens in Wittnau bildete den «Auftakt zum definitiven Miteinander unter dem jungen Dirigenten Werner Reimann», wie Peter Kim in der «Rückblende» festhält. 2011 trat Werner Reimann nach 47 Dirigentenjahren zurück. Vorübergehend – denn als es ein paar Jahre später um die Rettung des Chores ging, war Reimann wieder zur Stelle. Wie es mit dem Chor nach der Corona-Zwangspause weitergeht, wird sich weisen, schreibt Peter Kim zum Schluss.

Die 80 Seiten umfassende «Rückblende 2020» wird durch die Gemeinden Wölf linswil und Oberhof herausgegeben und kann bei der Gemeindeverwaltung und beim Volg in Wölflinswil zum Preis von 25 Franken erworben werden.


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