Wegweisende Stärkung für Stein

  30.03.2021 Stein

Spatenstich für Casa Cura

Die Stiftung für Krankenpflege in Stein stemmt ein gewaltiges Bauvorhaben im Umfang von 12 Millionen Franken, das mit erfolgtem Spatenstich einen Meilenstein erreicht hat. Ende 2022 soll das zukunftsweisende Zentrumsgebäude mit mehreren synergetischen Zweckbestimmungen den Betrieb aufnehmen.

Paul Roppel

Dank dem generösen Vermächtnis von Johanna Brogle-Gertiser von 1903 kam ein Jahr später die nach ihrem Namen benannte Stiftung zustande. Eingreifende staat-liche Rahmenbedingungen und ge-sellschaftliche Veränderungen im Bereich der Krankenpflege und bei der Führung des Kindergartens liessen das ursprüngliche Betätigungsfeld der Stiftung erodieren und das Angebot im Gesundheitswesen erweitern, hielt Urs Buser, Präsident der Stiftung Rückschau. Dies erwog die Stiftung dazu ein wagemutiges, wegweisendes und über die Gemeindegrenze hinaus strahlendes Unterfangen im Umfang von 12,3 Millionen Franken zu realisieren. Nach dem am Freitag erfolgten Spatenstich für die erste Bauetappe soll nämlich bis Ende Oktober in diesem Jahr der Rohbau für das «Casa Cura», dem Zentrum für Gesundheit in Stein, an der Gartenstrasse, errichtet sein.

Gemischt-moderne Wohnformen
Vielschichtig und zukunftsorientiert – aber stets nach den hehren Stiftungsbestimmungen ausgerichtet – ist die Belegung des modernen Baues primär für drei Verwendungszwecke vorgesehen: Wohnen, Betreuung und Heilung. Beim Wohnen werden traditionelle und modernste Wohnformen für Senioren untergebracht. 11 Wohnungen auf zwei Etagen von 2,5 bis 5,5 Zimmer werden visionär ergänzt mit einer Clusterwohnung, wo 6 kostengünstige Studios wie in einer Wohngemeinschaft Wohnzimmer, Küche, Esszimmer und Aussensitzplatz teilen. Laubengänge und ein Innenhof als Begegnungszonen sorgen für weitere Ambiance und Erholung. Die Vorteile der Gemeinschaft paaren sich mit der uneingeschränkten Privatsphäre und Rückzugsmöglichkeit im eigenen Zimmer mit Nasszelle und Kochnische. Dieses Angebot kann zudem kombiniert werden massgeschneiderte professionelle Dienstleistungen zu beanspruchen wie Verpflegung, Wäsche, Haushaltspflege und persönliche Betreuung und Pflege. «Die Organisation Home Instead ist als Partner im Boot für die Wohnbetreuung», sagte Werner Gabriel, der als Präsident der Baukommission, das Projekt vorstellte.

Arzt und Physiotherapie
Ein weiteres Anliegen der Stiftung ist die Grundversorgung, wo im mittleren Fricktal ein Defizit an Hausund Spezialärzten festgestellt wird und deshalb mit dem Raumangebot für ein Ärztekompetenzzentrum aufgewartet wird. Gewonnen wurde bereits das Avegena Medical Center mit dem Arzt Dr. med. Jens Westphal für Allgemeinmedizin und Palliativmedizin aus Geuensee. «Wir sind noch auf der Suche nach einem Kinderarzt, was hier ein grosser Wunsch ist», sagte Gabriel. «Für Leute, die in den Lebensabend gehen, haben wir die optimale Durchmischung im Gebäude», ergänzte er, denn mit der Salina sei zudem die Rehaklinik Rheinfelden mit einem Ambulatorium für Physiotherapie untergebracht. Das Bauobjekt trägt die Handschrift der Birri Architekten, von denen Simon Birri (Gesamtprojektleitung) und Patrick Birri (Gestalterische Leitung) weitere Details über das Minergie-Gebäude gaben, welches mit einer Photovoltaikanlage und der Wärmegewinnung aus dem 16 Meter tief gelegenen Grundwasserstrom ausgestattet wird. Das Projekt sei total auf 3D digitalisiert und werde quasi papierlos erstellt. «Unser verstorbener Vater hat sich stark für dieses Projekt eingesetzt. 2017 hatten wir die ersten Entwürfe skizziert und mit dem Stiftungsrat besprochen. Er wäre heute begeistert, dass dieses grossartige Projekt realisiert wird», sagte Simon Birri zur NFZ. Das Gebäude, wo der Spitex-Stützpunkt und die Spielgruppe untergebracht sind, wird erst mit der zweiten Bauetappe tangiert, deren Start aber noch offen ist.


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