Verschwendung von Steuergeldern

  04.03.2021 Leserbriefe, Abstimmungen

Seit Monaten wird die flächendeckend, teure Einführung von Tempo 30 in Gipf-Oberfrick diskutiert. Selbst unter meinen Freunden und Bekannten gehen die Meinungen darüber auseinander. Spannende, tolle und stets mit Respekt geführte Diskussionen wurden geführt. Ein gesunder politischer Prozess eben. Die Argumentationspalette reichte von polemisch bis pragmatisch fundiert. Nach abwägen vorgebrachter Argumente entschliesse ich mich Tempo 30 abzulehnen. Zwei wesentliche Motive waren dafür entscheidend. a) Kosten: Gipf-Oberfricker sind verantwortungsvolle Bürger, was die Unfallstatistik zusätzlich unterstreicht (kein registrierter Unfall aufgrund Generell 50 in den Quartierstrassen). Die Einführung von Tempo 30 flächendeckend ändert wenig bis nichts am Ist-Zustand (ausser zusätzlicher Beschilderung und giftiger Farbe auf dem Teer). Darum erachte ich die exorbitanten Kosten von 200 000 Franken, sowie die teuren, wiederkehrenden Folgekosten im gesamten Kontext als unnötige Ressourcenverschwendung. Es gäbe sinnvollere Investitionen. b) Sicherheit: Durch das sogenannte Verkehrsgutachten (32-seitiges Bilderbuch) wurde der Steuerzahler bereits mit 25 000 Franken abgezockt. Das Wichtigste allerdings – ein fachlicher Vergleich des Ist-Zustandes (Unfälle etc.) mit dem Neu-Zustand (Tempo 30) – fehlt gänzlich.

Testen Sie selbst: Versuchen Sie sich ans neue Tempo-Regime von 30 km/h zu halten. Um nicht in den Bussenbereich zu geraten wird der Kontrollblick vermehrt auf den Tacho abschweifen. Bei Geschwindigkeitsüberschreitungen ab 1 km/h drohen saftige Busse. Dieser Umstand führt zu vermehrter Ablenkung und höherer Reaktionszeit im Ernstfall. Sinnvoller wäre, auf gezielte, örtliche Schutzmassnahmen zu setzen. Die Gefahrenzonen sind seit Jahren bekannt (z. B. Freudackerweg u. a.). Dies wäre sicherer, verhältnismässiger und kosteneffizienter. Mit dem flächendeckendem Tempo 30-Diktat sind gewisse Gefahrenherde trotzdem nicht behoben und weitere teure Massnahmen müssten folgen. Die Entscheidung liegt nun bei den besonnen Gipf-Oberfrickern. Was sie entscheiden werden? Bald wissen wir es. So oder so – allen sei mein innigster Wunsch einer unfallfreien Zukunft gewiss!

FRANZ HÄSELI, GIPF-OBERFRICK


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