Tempo 30 in Gipf-Oberfrick
02.03.2021 Leserbriefe, AbstimmungenAntwort auf den Leserbrief von Stefan Schraner (NFZ vom 25. Februar)
Herr Schraner, auf die haarspalterischen Durchschnittsberechnungen möchte ich im Detail nicht eingehen. Diese mögen wohl mathematisch ihre Richtigkeit haben, sind aber völlig realitätsfremd. Durchschnittsberechnungen haben ihre Tücken und führen sich meist selbst ad absurdum: Wenn eine Person 100 000 Franken verdient und eine andere 50 000 Franken, verdienen beide im Durchschnitt 75 000. Vom rechnerischen Unterschied von 25 000 kann sich der geringer Verdienende aber nichts kaufen.
Es geht im übertragenden Sinne also nicht um die im Dorf gefahrene Durchschnittsgeschwindigkeit. Es geht darum, dass an gewissen neuralgischen Punkten zu schnell gefahren wird. Zu schnell heisst, nicht der gegebenen Situation angepasst. Das ist Tatsache und kein subjektives Empfinden wie Sie behaupten. Ich kann mich übrigens nicht erinnern, dass in den diversen Leserbriefen der Befürworter je das Wort «rasen» aufgetaucht ist. Auch wurde nie suggeriert, dass jeder zu schnell fährt. Ebenso wenig behaupten die Befürworter dass ein Selbstunfall mit dem Fahrrad mit Tempolimit 30 hätte vermieden werden können. Solche Aussagen sind rein spekulativer Natur und tragen nichts zu einer fairen und sachlichen Diskussion bei.
Sie schreiben, dass es Ausreisser gibt, die zu schnell fahren und man solle diese doch umgehend darauf hinweisen. Wie bitte soll das gehen? Können Sie mir diesbezüglich einen praktischen Hinweis geben?
Eines haben Sie in Ihrem Schreiben nicht erwähnt: Lärmreduzierung! Warum nicht? Wollen sich die Gegner nicht eingestehen, dass Tempo 30 diesbezüglich nur Vorteile bringt?
Ich hoffe, dass die Vorlage angenommen wird. Sie würden dennoch nicht zum Verlierer werden, weil schlussendlich alle von Tempo 30 profitieren würden.
ERICH WIRZ, GIPF-OBERFRICK