Jäger verzichten auf weitere Schritte
11.03.2021 FrickVita-Fitnesstrail in Frick wird realisiert
Die Jagdgesellschaft Frick und Jagd Aargau verzichten darauf, gegen die vom Kanton erteilte Bewilligung für den geplanten Fitnesstrail im Gebiet Moos Beschwerde einzureichen. Beim Elternverein, der das Projekt initiiert hat, wurde die Nachricht mit Freude aufgenommen.
Simone Rufli
Am 1. Februar hat der Elternverein vom Gemeinderat die Baubewilligung für einen 2,6 Kilometer langen, 15 Posten umfassenden Vita-Fitnesstrail mit Start und Ziel beim ehemaligen Forstwerkhof Ritzlete erhalten. Dies, nachdem das kantonale Baudepartement die Errichtung des Parcours auf bestehenden Waldwegen im Gebiet Moos für «verträglich» erachtet hatte. Eine Einschätzung, die die Jagdgesellschaft Frick nicht teilt (die NFZ berichtete). Trotzdem verzichtet sie nun darauf, den Fall an die nächsthöhere Instanz weiterzuziehen, wie Peter Schwarb, Präsident der Jagdgesellschaft Frick, noch vor Ablauf der 30-tägigen Beschwerdefrist auf Anfrage der NFZ erklärte.
Nach gründlichen Abklärungen sei man zum Schluss gekommen, dass ein Weiterzug an den Regierungsrat keinen Sinn mache, so Schwarb. «Heute will man, dass die Leute in den Wald gehen.» Das sei ja auch richtig. Für das Gleichgewicht im Gebiet Moos habe er trotzdem Bedenken. «Es kommt von zwei Seiten enormer Druck auf das ‹Moos› zu.» Für die künftigen Bewohner der nahen Grossüberbauung im Gebiet Lammet werde das «Moos» verständlicherweise zum Naherholungsgebiet werden. Und von der anderen Seite her werde der Ausbau der Regionaldeponie Seckenberg den Druck weiter erhöhen. «Jetzt kommt mit dem Fitnesstrail halt noch etwas dazu.»
Angesichts dieser Entwicklung sei man enttäuscht, nicht mehr Unterstützung von der kantonalen Jagdverwaltung erhalten zu haben. Auch von der Gemeinde Frick habe man sich mehr erhofft, so Schwarb. Groll hege man aber gegen niemanden. Schon gar nicht gegen den Elternverein, der das Projekt lanciert hat. «Wir sind froh und überzeugt, dass wir alles unternommen haben zum Schutz unseres Wildes und des Reviers. Mehr liegt nicht in unserer Macht», so Peter Schwarb, der betonte, dass die Einwendungen nie gegen den Elternverein an sich gerichtet waren.
Neben der Jagdgesellschaft hatten auch Jagd Aargau und Pro Natura – sie hat bereits vorgängig auf eine Beschwerde verzichtet – im vergangenen Jahr eine Einwendung gegen das Projekt eingereicht. Wie Rainer Klöti, Präsident von Jagd Aargau, auf Anfrage bestätigte, verzichtet jetzt auch Jagd Aargau auf eine Beschwerde. «Dies auch in Würdigung der Tatsache, dass mit der vorliegenden Bewilligung einige Verbesserungen im Bereich Wildtierschutz erreicht werden konnten und mit dem laufenden Verfahren und den damit verbundenen Diskussionen das Thema Wildtierschutz überhaupt erst bewusst gemacht werden konnte.» Katja Deiss, Präsidentin des Elternvereins, erfuhr durch die NFZ vom Verzicht von Jagdgesellschaft und Jagd Aargau auf das Beschwerderecht. «Das ist eine erfreuliche Nachricht», meinte sie und betonte: «Es ist uns sehr wichtig, die Bedürfnisse der Tier- und Pflanzenwelt zu berücksichtigen. Alle Posten werden entlang von bestehenden Waldstrassen gebaut, so dass das Wild möglichst wenig gestört wird. Sollten beim späteren Betrieb wider Erwarten Probleme auftreten, sind wir sehr gerne bereit, zusammen mit der Gemeinde, aber auch mit der Jagdgesellschaft, gute Lösungen zu suchen.» Der Trail wird vom Forstbetrieb Thiersteinberg mit Holz aus dem eignen Wald erstellt, die Ortsbürgergemeinde übernimmt die Trägerschaft.