Die «Manhattan»-Bar kämpft ums Überleben

  09.03.2021 Rheinfelden, Wirtschaft

Betreiber haben Spendenaktion gestartet

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie treffen die «Manhattan»-Bar in Rheinfelden mit voller Wucht. Finanziell ist es sehr eng. Eine Spendenaktion soll dafür sorgen, dass dieser beliebte Treffpunkt für Musikfreunde nicht untergeht.

Valentin Zumsteg

«Ich muss über meinen Schatten springen», erklärt Manuela Kläui. Sie ist sich nicht gewohnt, andere um Hilfe zu bitten, doch jetzt geht es nicht mehr anders. Seit rund drei Jahren betreibt sie mit ihrem Partner Rafael Makrini die «Manhattan»-Bar in der Rheinfelder Brodlaube. Das Lokal lief gut und entwickelte sich zu einem beliebten Treffpunkt für Musikfreunde, denn jeden Monat wurden zahlreiche Konzerte und Jam-Sessions geboten. Auch die Kellerbar von Werner Pailer im Untergeschoss des Betriebs erfreute sich grosser Beliebtheit. Doch die Corona-Pandemie änderte alles. Konzerte sind derzeit nicht mehr möglich, die Bar befindet sich – wie die ganze Gastronomie – im zweiten Lockdown.

«Die Konten sind leer»
«Die Konten sind leer, finanzielle Hilfe vom Staat ist in weiter Ferne und die Rechnungen stapeln sich. Erfreulicherweise kommt uns der Vermieter sehr entgegen und zeigt sich grosszügig», schildert Manuela Kläui. Trotzdem: Wenn es so weitergeht, dann droht das Ende des «Manhattans». Aus diesem Grund haben sich Kläui und Makrini

dazu entschieden, auf der Plattform «lokalhelden.ch» eine Spendenaktion ins Leben zu rufen. «Ich habe mich lange versteckt, denn ich dachte, es gibt einen anderen Weg. Ich komme aus einer Familie, die immer gekämpft hat und selten fremde Hilfe in Anspruch nahm. Aber jetzt braucht die Manhattan-Bar Unterstützung.»

Rafael Makrini schildert die finanzielle Situation so: «Das Wasser steht uns ziemlich bis zum Hals. Wir zehren von den Reserven, die sind aber bald aufgebraucht.» Besonders schwierig mache es die Planungsunsicherheit. Denn heute weiss noch niemand, wann es in der Gastronomie wieder weitergehen kann. «Wir brauchen mehrere Wochen Vorlauf, bevor wir wieder das erste Konzert durchführen können», sagt Manuela Kläui dazu.

Hoffen auf baldige Wiedereröffnung
Als Überbrückung setzen sie jetzt auf die Spendenaktion «Save the Manhattan», die vergangene Woche lanciert wurde. Das Ziel ist ein Betrag von 25 000 Franken, damit soll die Zukunft des Lokals gesichert werden. Bislang sind über 3500 Franken zugesagt worden. «Das ist ein sehr guter Start. Wir sind überrascht», sagt Manuela Kläui. Sie will aber keine Almosen: Alle Spender werden belohnt – je nach Betrag mit einem Getränk, etwas zu Essen oder einem Ehrenplatz bei einem Live-Konzert. Eingelöst werden kann dies, wenn die Bar wieder öffnen darf. Manuela Kläui und Rafael Makrini hoffen, dass dies sehr bald der Fall sein wird: «Wir wünschen uns, dass es weitergeht und sich Jung und Alt wieder im Manhattan treffen können.»

www.lokalhelden.ch/save-the-manhattan


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