Auch Stein wäre bereit für die Mittelschule

  18.03.2021 Schule, Stein

Gemeinde sieht viele Synergien mit Sportanlagen

Das vorgeschlagene Areal in der Neumatt Ost erfülle alle Anforderungen, ist man in Stein überzeugt. Die Gemeinde hat sich wie Rheinfelden und Frick als Standort für die Fricktaler Mittelschule beworben.

Susanne Hörth

Nach der für das Frühjahr geplanten öffentlichen Anhörung wird der Regierungsrat voraussichtlich im Sommer dem Grossen Rat einen Standortentscheid für die geplante Mittelschule im Fricktal unterbreiten. Wie Rheinfelden und Frick hat sich auch Stein mit einem geeigneten Grundstück im Gebiet Neumatt Ost beworben. Zu diesem Areal hält der Steiner Gemeindeschreiber Sascha Roth fest: «Der Standort Stein kann als einziger die ursprünglich vom Kanton gestellte Anforderung an die Grundstückf läche erfüllen.» Damit spricht er die geforderten 30 000 Quadratmeter plus 10 000 Quadratmeter Landreserve an. Grosses Synergiepotenzial sieht man in Stein mit der an das Gelände angrenzenden regionalen Leichtathletikanlage. «Der Kanton muss diese Infrastruktur nicht selbst bauen, da sie bereits vor Ort besteht.» Zur Leichtathletikanlage gehört zudem ein Parkplatz mit 100 öffentlichen Autoabstellplätzen. Das hat laut Sascha Roth zur Folge, dass die Mittelschule von der Parzelle der Einwohnergemeinde Stein voraussichtlich einen erheblich kleineren Teil benötige als ursprünglich angenommen.

Drei Landeigentümer
Das dem Kanton vorgeschlagene Gelände in Stein verteilt sich auf drei Grundstückeigentümer. «Die Verhandlungen des Kantons werden durch die Immobilen Aargau geführt. Über den konkreten Verhandlungsstand mit den zwei anderen Parteien können wir deshalb keine Angaben machen», erklärt der Verwaltungsleiter. Die Gemeinde selbst stehe mit ihrem Grundstück in der Endphase für den Abschluss eines Kaufrechtsvertrages mit dem Kanton. Bereits im Dezember 2020 hat die Steiner Gemeindeversammlung dem Gemeinderat die an eine kantonale Zusage geknüpfte Verkaufskompetenz erteilt. Wird Stein als Mittelstufenstandort auserwählt und das auch vom Grossen Rat bestätigt, so muss das benötigte Areal von der Landwirtschaftszone in die Zone für öffentliche Bauten und Anlagen überführt werden. «Darüber entscheidet die Einwohnergemeindeversammlung.» Wie in Frick (Umzonung) und Rheinfelden (Verkauf) sei der direktdemokratische Prozess immer mit einem «Risiko» verbunden», merkt Sascha Roth mit Blick nach Möhlin an, wo das Stimmvolk vor einigen Monaten die Testplanung und damit einen möglichen Mittelstufenstandort bachab geschickt hatte.

Mit der Mittelschule soll auch eine Vierfachturnhalle gebaut werden. Hier könnte die Gemeinde Stein ebenfalls profitieren. «Wenn es möglich ist, dass die lokalen Sportvereine diese Infrastrukturbaute am Abend und am Wochenende mitbenutzen können, kann die Einwohnergemeinde langfristig auf den Bau einer Dreifachturnhalle verzichten. Der Kanton erhält Einnahmen durch Benützungsgebühren beziehungsweise es kann eine Verrechnung mit den Dienstleistungen der Gemeinde Stein erfolgen», so Sascha Roth. Zudem ist er überzeugt: «Der im Fricktal am zentralsten gelegene Schulstandort in Stein entlastet den öffentlichen Verkehr, da sich die Schülerinnen und Schüler beim Stossverkehr antizyklisch verhalten. Die Auslastung der öffentlichen Verkehrsmittel ist somit geringer.»

Der Verwaltungsleiter weist noch auf einen weiteren Aspekt hin, der für Stein spreche: «Was eine Kooperation der Mittelschule mit den vier Grosskonzernen Novartis, Lonza, Syngenta und DSM, die ihre Standorte in Sichtnähe zur Neumatt Ost haben, für die Praxiserfahrung und die spätere Berufswahl der Gymnasiastinnen und Gymnasiasten bedeuten kann, ist leicht vorstellbar.» Er erwähnt hierbei auch den Ausbau der Novartis zu einem hochmodernen Life-Science-Park am Standort Stein.


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