Rheinschifffahrt funktioniert auch in Krisenzeiten

  19.02.2021 Nordwestschweiz

Weniger Güterumschlag in den schweizerischen Rheinhäfen

Der Güterumschlag 2020 in den Schweizerischen Rheinhäfen nahm gegenüber einem starken Vorjahr um 15,5 Prozent ab. Im Vergleich dazu konnten 2019, nach dem Niedrigwasser 2018, 30 Prozent mehr Güter umgeschlagen werden.

BASEL. Das «Corona»-Jahr 2020 war damit zwar rückläufig, aber dennoch umschlagsstärker als das Niedrigwasserjahr 2018. «Dies zeigt, auch in den Krisenzeiten der Pandemie sichert die Güterschifffahrt auf dem Rhein die Landesversorgung der Schweiz», heisst es in der Medienmitteilung von Port of Switzerland, der schweizerischen Vereinigung für Schifffahrt und Hafenwirtschaft.

Ursache für den Umschlagsrückgang war in erster Linie der geringere Import von Mineralölerzeugnissen, der um über 18 Prozent abnahm. Nicht an die Import-Vorjahreszahlen heran kamen auch die Gütergruppen Landwirtschaftliche Erzeugnisse, Nahrungs- und Futtermittel sowie Steine, Erden und Baustoffe. Wiederum deutlich über die 100 000-TEU-Marke kletterte dagegen der Containerverkehr.

Insgesamt 5,1 Millionen Tonnen wurden 2020 in den Schweizerischen Rheinhäfen umgeschlagen, was gegenüber 2019 einem Rückgang von rund 1 Million Tonnen bedeutet. Der Importverkehr als umschlagsstärkerer Sektor nahm bei total 4,3 Millionen Tonnen um 15,3 Prozent ab. Im Exportbereich lag der Umschlag bei 0,85 Millionen Tonnen, was eine Reduktion von 16,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet.

Betrachtet man die einzelnen Häfen, so erstaunt nicht, dass die auf Mineralöl spezialisierten Areale des Auhafens (-27 Prozent) und von Birsfelden (-16 Prozent) deutlich mehr Umschlagsrückgänge zu verbuchen hatten. In Kleinhüningen betrug die Reduktion gegenüber dem Vorjahr gut 7 Prozent.

ergleicht man die einzelnen Monate, so konnten die Ergebnisse des Jahres 2020 nur im September und Oktober mit denjenigen des Vorjahres mithalten. Grosse Einbrüche gab es von Februar bis Juni, was einerseits der ausserordentlichen Pandemielage mit der reduzierten Mobilität geschuldet war. Andererseits hatten die Kunden Anfang Jahr die Tanks gefüllt, so dass die Nachfrage nach Mineralölprodukten im Sommer stark abnahm.

Mit rund 114 000 umgeschlagenen Containereinheiten (TEU) verzeichnete der Import und Export von Containern 2020 einen Rückgang von 6 Prozent auf das Vorjahr und damit eine vergleichsweise geringe Abnahme.

Die Rückgänge bei den Güterumschlägen sind dabei alle auf Marktveränderungen während diesem besonderen Jahr zurückzuführen. Die Rheinschifffahrt war zu jedem Zeitpunkt für die Transporte verfügbar und funktionierte als zuverlässiges Transportmittel für die Schweizer Verkehrsketten auch während der Pandemie. (nfz)


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