Nein zu Fake News! Ja zu Tempo 30!

  25.02.2021 Leserbriefe, Abstimmungen

Vergangene Woche verteilten Tempo-30-Gegner einen blauen Flyer in alle Haushalte. Dieses Papier ist randvoll mit irrwitzigen Schlüssen aus falschen Interpretationen von Daten, Fakten und Gesetzen. Man könnte getrost darüber lachen, würden nicht namhafte Persönlichkeiten als Unterstützer dahinterstehen. Erstaunlich, dass sich Volksvertreter und andere Würdenträger zu diesem Verhalten hinreissen lassen. An Lügen und Faktenmissbrauch in der Politik haben wir uns mit Blick auf die USA in den vergangenen Jahren leider gewöhnt. Die Fake News schreien auch deshalb nach Richtigstellung, weil es solches Gebaren hierzulande zu unterbinden gilt. Das Gewölle von schwammigen Grundlagen (z. B. Verzerren von Daten aus Messungen und Unfallstatistiken; falsches Zitieren von Gesetzen) und wirren Argumentationsketten hier auflösen zu wollen, sprengt zum Glück den Rahmen und ist auch nicht nötig. Das Ja-Komitee hat als Reaktion einen Fakten-Check verfasst. Wer sich durch den blauen Flyer verunsichern lässt, kann sich bei einer seriösen Quelle informieren: www.tempo30abersicher.ch; www.gipf-oberfrick.ch/tempo30 (>Gutachten_Tempo_ 30).

Hier nur so viel: Aus dem Verkehrsgutachten vom 31. August 2020 geht hervor, dass kein einziger Fussgängerstreifen entfernt werden muss. Dies bestätigt auch der Gemeinderat auf Rückfrage.

Wer sich mit den Geschwindigkeitsmessungen des Gutachtens auseinandergesetzt und es verstanden hat, weiss, dass die Durchschnittsgeschwindigkeit der Autofahrer mit angeblich 33,9 km/h im blauen Flyer falsch berechnet wurde. Fakt ist, dass an fast allen Messorten die Geschwindigkeit von 30 km/h von der Hälfte bzw. die Geschwindigkeit von 40 km/h von 15% aller Lenker (teils massiv) überschritten wurde und deshalb die Voraussetzungen für die Umsetzung von Tempo 30 gegeben sind. Bedenklich ist, dass gerade auf der Bleumattstrasse und dem Gänsackerweg – somit auf stark frequentierten Schul- und Kindergartenwegen – besonders hohe Geschwindigkeiten gemessen wurden.

Zum Schluss mein Tipp zur Angstbewältigung: Fahren Sie auf unseren Quartierstrassen einfach vernünftig und verantwortungsvoll. Dann müssen Sie sich auch nicht vor Bussen fürchten.
DENISE GUT KÄGI, GIPF-OBERFRICK


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