Kosten für auswärtige Beschulung der Kinder

  04.02.2021 Leserbriefe, Zeihen, Schule

Im Leserbrief vom 18. Dezember 2020 thematisiert Karolina Stahel unter anderem die Kosten für Transport, Mittagstisch und so weiter der Schüler, die nun nicht mehr in ihrem Wohnort die Schule besuchen können. Die Bundesverfassung garantiert an öffentlichen Schulen unentgeltlichen Grundschulunterricht. Deshalb gehe ich nach Treu und Glauben davon aus, dass der Staat abwägen muss, ob er eine örtliche Schule oder aber alle Zusatzkosten für eine externe Beschulung finanzieren will. Bei Schulzentralisierungen werden die betroffenen Kinder durch zeitliche Mehraufwendungen für den Schulweg belastet. Eigentlich sollten sie auch dafür entschädigt werden.

Ich habe zwei Kinder, die in Frick zur Schule müssen, und komme für TNW-Abo und Mittagstisch (nur an zwei Tagen pro Woche) auf Kosten von 3000 Franken pro Jahr. Wer aber glaubt, Kanton oder Gemeinde übernehme diese Kosten, der irrt. Im Gegenteil: Seit diesem Schuljahr werden nicht einmal mehr die vollen Kosten für den Transport übernommen. Die fadenscheinige Begründung, das Abo könne auch privat verwendet werden, überzeugt keineswegs. Es ist nicht statthaft, jemandem Kosten aufzubürden für etwas, das er gar nicht nutzen will. Zeihen bezieht sich dabei auf ein Verwaltungsgerichtsbeschluss aus dem Jahr 2011 (!) sowie darauf, dass andere Gemeinden auch nicht mehr zahlen. Dass die Gemeinde mit dieser Begründung zu den schlechtesten gehören will, ist ein Nebenaspekt. Es war die Entscheidung der Gemeinde, für den Transport auf den TNW zu setzen. In der Annahme, dass dies die günstigste Variante für sie ist, soll sie auch die vollen Kosten dafür übernehmen, oder auf teurere Varianten wie Privatbus setzen, wenn sie den Kindern eine gelegentliche Zusatznutzung des Abos nicht gönnen mag.

Mit dem Zentralisierungs- und Verdichtungswahn muss endlich Schluss sein. Eine kleine Schule ist nicht automatisch schlecht, eine grosse nicht zwangsweise gut. Ein erster Schritt ist, mit dem Unfug der Kostenüberwälzung auf die Eltern aufzuhören. Vielleicht wird es dann etwas weniger attraktiv, Schulstandorte zu schliessen. Ich erwarte vom BKS/dem Regierungsrat, diese Zusatzkosten vollumfänglich zu übernehmen.

Wenn wir schon trotz Petitionen nicht bewirken können, unseren Kindern eine örtliche Schule zu bewahren, müssen wir zusammenhalten und wenigstens auf dieser Kostenübernahme beharren!

ALEXANDER WENK, ZEIHEN


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